Witten. Nachdem in Hattingen ein Schwimmbad wegen erhöhter Grenzwerte dicht machte, herrscht bei Wittener Eltern Unsicherheit. Zu Unrecht, betont die Stadt
Ein Fall von Legionellen, einem gefährlichen Krankheitserreger in feinen Wassertröpfchen, ist jetzt in Hattingen aufgetreten. Nachdem die Duschen des Schwimmbades in Hattingen-Holthausen und der Turnhalle am dortigen Schulzentrum wegen eines überhöhten Grenzwertes für Legionellen geschlossen werden mussten, suchen besorgte Eltern im EN-Kreis mit ihrem Nachwuchs Kinderärzte auf. Die Stadt Witten allerdings gibt Entwarnung: „Wir haben schon seit über zwei Jahren keine Legionellen mehr in öffentlichen Gebäuden festgestellt“, erklärt Andreas d’Hone-Leinbach vom Amt für Gebäudemanagement auf Anfrage.
Einmal pro Woche wird geprüft
„Wir sind bei dem Thema aber auch ziemlich sensibel und lassen das Wasser in den städtischen Duschanlagen regelmäßig überprüfen und reinigen.“ Mindestens einmal in der Woche würden alle Anlagen gecheckt, sagt der 48-Jährige. Zuletzt waren vor zwei Jahren überhöhte Grenzwerte für Legionellen am Albert-Martmöller-Gymnasium (AMG) aufgetreten. Im Februar 2013 wurden die Duschräume der Turnhalle und der Gymnastikhalle des AMG für rund zwei Monate geschlossen. D’Hone-Leinbach: „Wir haben nach diesem Vorfall aber auch die gesamten Anlagen renoviert.“ Auch die Widey-Halle in der Innenstadt war im Sommer 2013 wegen erhöhter Legionellenwerte mehrere Monate dicht. Dennoch: Zurzeit droht laut Stadt keine Gefahr.
Der EN-Kreis warnt Eltern vor voreiliger Panik. „Nach den uns vorliegenden Rückmeldungen aus den Praxen sind viele dieser Besuche gar nicht notwendig“, berichtet Dr. Sabine Klinke-Rehbein, Amtsärztin aus dem Fachbereich Soziales und Gesundheit der Kreisverwaltung.
Ohne Symptome Arztbesuch nicht nötig
Natürlich sei die Sorge vor einer Erkrankung nachzuvollziehen, in vielen Fällen reiche aber ein Blick auf Ansteckungswege, Krankheitsverlauf und Inkubationszeit, um ohne Arztbesuch Entwarnung geben zu können. So beträgt die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit in der Regel zwischen zwei und zehn Tagen. „Wer also vor mehr als zehn in Hallenbad oder Turnhalle geduscht hat und bis heute weder grippeähnlichen Symptome wie Fieber und Muskelschmerzen, Schüttelfrost oder Husten noch Anzeichen einer Lungenentzündung wie Atemnot, Druck auf dem Brustkorb und Erbrechen verspürt, der wird keine feinsten Wassertröpfchen und die darin enthaltenen Bakterien eingeatmet haben“, so Klinke-Rehbein.
Ohne Symptome sei ein Arztbesuch zunächst aber nicht erforderlich.