Witten. . Am Sonntag entscheiden die Bürger endgültig, wer Bürgermeister wird. Die Wahllokale sind wieder von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
Der Countdown läuft: Wird Sonja Leidemann Bürgermeisterin bleiben oder wird Frank Schweppe sie ablösen? Am Sonntagabend werden die gespannten Wittener Bürger es wissen. „Etwa gegen 19.30 Uhr werden wohl alle Ergebnisse vorliegen“, schätzt Michael Muhr, Leiter des städtischen Wahlamtes.
Bei der Wahl vor 14 Tagen seien kurz vor 20 Uhr alle Ergebnisse komplett gewesen, „jetzt geht’s bei der Stichwahl mit nur noch zwei Kandidaten wohl noch etwas schneller“, meint Muhr. Er rechnet damit, dass die Wahlbeteiligung, die vor zwei Wochen bei 39,1 Prozent lag, diesmal geringer sein wird. „Denn von den Kandidaten, die vorher dabei waren, hat keiner eine Wahlempfehlung zu der einen oder anderen übrig gebliebenen Person gegeben“, begründet der Wahlamtsleiter.
Aber vielleicht läuft’s ja doch ganz anders. Interessant ist bereits der Blick auf die Briefwähler: Waren es vor zwei Wochen 10 946 Personen, so waren es gestern gegen 18 Uhr rund 11 800. Die Zahl der Gesamtwahlberechtigten lag vor 14 Tagen bei 79 814, „diesmal wird sie wohl um 200 bis 300 Personen geringer sein, die entweder verstorben oder weggezogen sind“, so Michael Muhr.
Im großen Sitzungssaal im ersten Obergeschoss des Rathauses, wo sich bis Freitag um 18 Uhr noch das Briefwahlbüro befand, können die Wittener bei der Stichwahl am morgigen Sonntag wieder Wahl-Atmosphäre schnuppern. Es ist für den großen Moment vorbereitet und mit der nötigen Technik ausgestattet worden. Richtig spannend wird es nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr, wenn nach und nach die Prozente aus den einzelnen Standorten gemeldet werden: „Alle Ergebnisse werden sofort auf einer großen Leinwand abgebildet“, sagt Michael Muhr. Besonders interessant sei es zu verfolgen, wie die anfangs noch großen Pendelausschläge mit der Zeit immer geringer werden und sich nach und nach das Gesamtergebnis herauskristallisiert. Dazu bietet das Wahlamt noch einen besonderen Service: Man kann sich im Ratssaal auch einzelne Ergebnisse oder Grafiken ausdrucken lassen.
Um sich nur auf dem Laufenden zu halten, muss man allerdings nicht extra ins Rathaus kommen. Das geht auch mit einem Smartphone – dank einer Wahl-App (für Android und iOS) für alle gängigen „schlauen Telefone“. Wer die Wittener Ergebnisse lieber zuhause im Internet verfolgen möchte, kann dies unter www.witten.de – die Daten werden ständig aktualisiert.
Aber natürlich wird auch diese Zeitung Sie im Internet über die Stichwahl auf dem Laufenden halten. Und zwar unter der bekannten Adresse www.waz.de/witten.
Wählen können die Bürger am Sonntag von acht bis 18 Uhr in denselben Wahllokalen wie bei der Hauptwahl. Wer seine Wahlbenachrichtigungskarte nicht mehr findet, kann trotzdem wählen gehen. Dafür wird dann aber ein Personalausweis, gültiger Reisepass oder EU-Bürger-Identitätsnachweis benötigt.
Rathausbriefkasten steht bereit
Wer damals noch nicht gewählt hat, nun aber herausfinden möchte, welches Lokal für die Stichwahl das richtige ist, kann am Sonntag beim Wahlamt anrufen: 581-1270, -1271 und -1272. Und „Spätzünder“ bei der Briefwahl können ihre ausgefüllten Unterlagen noch selbst in den Rathausbriefkasten am Haupteingang einwerfen – er wird am Wahlsonntag um Punkt 16 Uhr noch einmal geleert.
Bei der Stichwahl 2004 kam Sonja Leidemann übrigens auf 57,5 Prozent, Klaus Noske auf 42,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag da bei 38,95 Prozent. Man darf gespannt sein, wie’s diesmal läuft. vau