Witten. . An der Kesselstraße entsteht ein neues fünfstöckiges Haus. In diesem ist auch Platz für zwei WGs von behinderten Menschen. Bau kostet vier Millionen.
Am Donnerstag war Grundsteinlegung, ab heute wird gebaut: An der Kesselstraße 23 entsteht, direkt gegenüber dem Bolzplatz, ein fünfstöckiges Wohnhaus mit 24 Apartments und 14 barrierefreien Wohnungen. Ein neues Zuhause unter anderem für behinderte Menschen, die von der Evangelischen Stiftung Volmarstein betreut werden. Bauherr und Investor des Vier-Millionen-Euro-Projektes ist Stefan Drückler, Chef des Rüdinghauser Tiefbauunternehmens Schäper.
Das 2000 Quadratmeter große Baugrundstück war bislang Brachfläche. Seit 1999 gehört es der Familie Drückler, die es 1999 von der Deutschen Bahn kaufte, zusammen mit dem alten Bahn-Verwaltungsgebäude, das nach einer Instandsetzung heute als Fitnessstudio genutzt wird.
Zum ersten Mal eigenständig leben
Den jetzigen Neubau plant der Wittener Architekt Claus Böllinghaus. Für das Projekt hatte er Stefan Drückler und die Stiftung zusammengebracht. Letztere ist nicht nur für die Betreuung der künftigen Bewohner zuständig, sondern kümmert sich auch um die Vermietung der Wohnungen.
Im neuen Haus sollen ab Herbst kommenden Jahres 16 Menschen mit Behinderungen, die derzeit noch in stationären Einrichtungen der Stiftung Volmarstein untergebracht sind, in zwei Wohngemeinschaften zusammenleben. Jeder Mieter wird ein 45 Quadratmeter großes Apartment mit einem eigenen Balkon beziehen.
Ansprechpartner mit viel Erfahrung
Wer sich für eine der 14 barrierefreien Wohnungen der Anlage interessiert oder Interesse an einer Wohnung in der Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz hat, kann sich bei Andreas Dombrowsky von der Evangelischen Stiftung Volmarstein melden: 02335/639 2520 oder: DombrowskyA@esv.de.
Die Evangelische Stiftung Volmarstein wurde 1904 gegründet und engagiert sich in der Behinderten-, Kranken- und Seniorenhilfe. 3200 Menschen arbeiten heute bei der Stiftung mit.
In Witten betreibt diese bereits zwei weitere Häuser: das Haus Buschey an der Wengernstraße in Bommern, eine Senioreneinrichtung, sowie die ambulante Wohnanlage Preinsholz in Annen, in der derzeit elf Menschen mit Behinderungen leben.
Andreas Dombrowsky, bei der Stiftung zuständig für das „Projekt Kesselstraße“, betont, dass der Umzug in die Wittener WGs für die Mieter einen Riesenschritt bedeute. „Die Menschen werden dort zum ersten Mal eigenständig leben und ihren Alltag bestreiten.“
Es werde im Haus ein rund um die Uhr besetztes Servicebüro der Stiftung geben. „Diese Mitarbeiter sind für die ambulante Pflege der Bewohner und deren sonstige Betreuung zuständig.“ Zusätzlich ist mit acht Apartments eine dritte Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz geplant, die ebenfalls von der Stiftung betreut werden wird.
Jede WG wird über einen Gemeinschaftsraum verfügen, in dem zusammen gekocht, gespielt und miteinander geredet werden kann.
Für 14 Wohnungen werden noch Interessenten gesucht
Zusätzlich wird es im Gebäude 14 barrierefreie Wohnungen in einer Größe zwischen 50 und 65 Quadratmetern geben. Hierfür werden derzeit noch Interessenten gesucht, ebenso wie für die Wohngemeinschaft von demenzkranken Menschen. Auch Mieter der 14 barrierefreien Wohnungen, für die Wohnberechtigungsscheine notwendig sind, können, wenn sie es wünschen, die Betreuungsangebote der Stiftung Volmarstein in Anspruch nehmen.
Andreas Dombrowsky hofft, dass das neue Haus erwachsenen Menschen mit Behinderungen „ein weitgehend selbstständiges Leben“ ermöglichen wird. Auch die zentrale Lage der Kesselstraße mit nur wenigen Gehminuten bis zur Innenstadt und zum Bahnhof sei hierfür ein ganz großer Pluspunkt.