Witten. Eigentlich wollte er nicht gegen seine „Chefin“ antreten. Jetzt stellt sich Schweppe doch zur Wahl. Der Sozialdemokrat ist Kandidat von SPD und CDU.

Frank Schweppe (57) kennt die Rathausgeschäfte als Erster Beigeordneter aus dem Eff-Eff. Das sind seine Ziele:

Finanzen

Auch Schweppe glaubt nicht, dass sich Witten aus seiner schwierigen Finanzlage selbst befreien kann – „wenn aus Düsseldorf und Berlin die Hilfe versagt wird.“ Er benennt offen eine „Reduzierung der Standards: auf Wartezeiten wegen längerer Bearbeitung“. Schweppe will sich einsetzen für den Schutz „derer, die unsere Hilfe wirklich benötigen. Das sind vor allem Kinder in schwierigen Lebenssituationen.“ Um Steuererhöhungen werde man wohl in Zukunft nicht herumkommen, meint Schweppe, „denn wir sind Stärkungspaktkommune und haben keine Wahl.“

Wirtschaftsförderung

„Die Stadt braucht für ihre Zukunftssicherung Ausbildungs- und Arbeitsplätze.“ Die vorhandenen Flächen seien dafür nicht ausreichend. Schweppe will „Optionen“ nicht zu früh aufgeben. „Obwohl die bisherigen Standortüberlegungen noch weit von konkreten Absichten entfernt sind, regt sich bereits Widerstand. Das klingt nach einem Dilemma für die Entscheider.“ Der beste Weg zur Bearbeitung dieser Zwickmühle sei für ihn der offene, gegenseitig respektvolle Umgang mit der Frage: Welche Art der Nutzung kommt überhaupt in Frage, welche Betriebe suchen Platz für eine Erweiterung?

Schulen

Frank Schweppe will zunächst prüfen, ob eine Verlagerung der Hardenstein-Gesamtschule in die Innenstadt überhaupt sinnvoll ist. „Die Verlagerung ist nur eines von sechs Szenarien.“ Die Kosten würden gerade geprüft. Sie seien neben der Bevölkerungsentwicklung in den Stadtteilen und der Elternbefragung zur Wahl der weiterführenden Schule „eine wichtige Entscheidungsgrundlage“. Zur Zukunft des Gebäudes der Overberg-Hauptschule will sich Schweppe ebenfalls nicht festlegen. „Wir leben in Zeiten unsicherer Prognosemöglichkeiten.“ Mehr Flüchtlinge würden auch mehr Schulbedarf für deren Kinder bedeuten. In der Innenstadt würde Schweppe eine vierzügige Gesamtschule favorisieren. „Es könnte gut sein, dass Kinder aus Heven und der Innenstadt die Lage attraktiver finden. Dann würde Hardenstein ein Zug fehlen.“

Soziales

Beim Thema Flüchtlinge setzt er auf „Hilfsbereitschaft, Unvoreingenommenheit, Geduld“. Wichtig sei vor allem die Versorgung der Zuwanderer mit ganz normalem Wohnraum in allen Ortsteilen und die Teilhabe an Kinderbetreuung, Schulen und Sportvereinen.