Witten. . 97 000 Einwohner und kein richtiges Sportgeschäft? Eigentlich verwunderlich, dass es so lange gedauert hat, bis sich endlich einer mal wieder traut.

Feti Güvenc ist trotz seiner 37 Jahre zwar schon ein alter Hase in der Sportartikelbranche. Die Neugründung eines „Intersports“ ab Frühjahr in der Stadtgalerie bedeutet für den Gevelsberger dennoch den berühmten Sprung ins kalte Wasser.

Intersport ist keineswegs eine Filialkette, wie man glauben könnte, sondern eine „Genossenschaft, ein Einkaufsverbund“, sagt der gelernte Einzelhandelskaufmann aus Gevelsberg. Seinen 700 Quadratmeter großen Vollsortimenter mit allen gängigen Marken wird er als selbstständig geführtes Inhabergeschäft betreiben. Ein Modell, das mit vielleicht 15 Läden begonnen habe und heute deutschlandweit um die 1500 zähle.

Kontakte zwischen Intersport und Stadtgalerie gibt es schon länger

Der türkischstämmige Südkreisler ist nach eigenen Angaben seit 1998 „durchgängig bei Intersport angestellt“. Jeweils sieben Jahre arbeitete er in Schwelm und Wermelskirchen. Die Idee, sich selbstständig zu machen, bestand schon länger, wurde dann aber zwischendurch kurzzeitig wegen einer Filialleitung in Langenfeld wieder auf Eis gelegt.

Die Kontakte zwischen Stadtgalerie und Intersport gibt es schon länger. Sie wurden noch von dem damaligen Projektentwickler Dr. Andreas Martin geknüpft. Doch es dauerte, zumal 2013 der Center-Eigentümer wechselte und Verhandlungen wieder von vorne begannen. Eine Ansiedlung scheiterte nicht zuletzt wohl auch am fälligen Mietzins. Nun aber scheint alles zupassen und im März/April will Feti Güvenc Eröffnung feiern. Der Umbau beginnt Anfang 2016, nach Verkleinerung und Modernisierung von Saturn.

Neu-Unternehmer will Kaufkraft bei Sportartikeln in Witten halten

Der 37-Jährige rechnet sich gute Chancen aus, zumal Witten mit seinen knapp 100 000 Einwohnern keinen Sport-Vollsortimenter habe. „In der Hinsicht ist es interessant zu gucken, dass wir die Abwanderung diesbezüglich stoppen und Kaufkraft in Witten halten“, so der „Jung“-Unternehmer. Center-Managerin Kerstin Huttanus (50) freut sich über den neuen Langzeitmieter, der wie alle anderen für zehn Jahre abschließen muss.

Fände sich jetzt noch ein Interessent für die 800 Quadratmeter große Fläche rechts neben der Rolltreppe im Untergeschoss, könnte Huttanus die Korken knallen lassen. Dann gäbe es nach Saturn und Intersport unten einen weiteren großen Ankermieter.

Noch genug Platz für Lebensmittelmarkt

Doch bisher konnte keiner der großen Lebensmittelketten, die die Center-Leiterin gern dort sähe, gewonnen werden. Bedarf sähe sie dafür allemal. „Was haben wir denn sonst in der Innenstadt?“ Man müsse aber auch über Alternativen nachdenken. Herrenausstatter verzweifelt gesucht!