Witten. Es war die Flucht des Jahres. Der tatverdächtige Ladendieb, der lange lief und die Ruhr durchschwamm, sollte sich bei einem Sportverein anmelden.
Gerannt, geschwommen und fast vom Zug überrollt: Abenteuerlicher hätte die rund fünf Kilometer lange Flucht eines mutmaßlichen Ladendiebs von Wetter nach Witten laut Polizei nicht sein können.
Der Mann war – wie kurz berichtet – am Donnerstagabend einem Ladendetektiv in einem Kaufhaus in Wetter aufgefallen. Der Verdächtige soll 49 Päckchen Wimperntusche im Wert von 800 Euro gestohlen haben. Der Detektiv setzte ihm nach, gab die Verfolgung aber nach einer halben Stunde auf. Auf seinem Heimweg entdeckte er den Flüchtigen an der Wetterstraße. Der gab wieder Fersengeld und rannte – auf dem Gleisbett – weiter in Richtung Witten. Dabei wäre er fast von einem Zug erfasst worden.
Verdächtigen mit Ruderboot übergesetzt
Am Ufer der Ruhr setzte er seine Flucht fort. In Höhe Kohlensiepen sprang der Mann ins Wasser und schwamm zur „VEW-Insel“ bei Steger, wo er mühsam das Ufer erreichte. Gegenüber, an der Uferstraße, wartete inzwischen die Polizei. Sie bat zwei Männer, die mit einem Ruderboot auf der Ruhr unterwegs waren, den Beschuldigten überzusetzen. Die Bootsleute konnten ihn tatsächlich übyerreden, aufzugeben.
Am Ufer wartete die Polizei mit einer Decke
An der Uferstraße nahmen Polizistinnen den offenbar sportlichen, aber pitschnassen Verdächtigen in Empfang und hüllten ihn in eine warme Decke. Der Mann ist 25 Jahre alt und hat keinen festen Wohnsitz. Die Wimperntusche lag trotz der feuchten Flucht noch gut verstaut im Rucksack.