Witten. Stadt schlägt Bezirksregierung alternativen Standort zur Jahnhalle in Witten vor. Bezirksregierung in Arnsberg signalisiert Verständnis
Das Thelen-Gelände ist als Notunterkunft wieder im Gespräch. Nachdem die Bezirksregierung Montag offiziell bekannt gegeben hatte, dass die 150 kurzfristig aufgenommenen Flüchtlinge auch über den heutigen Mittwoch hinaus in der Jahnhalle in Witten würden bleiben müssen, prüft die Stadt alternative Standorte – denn die Jahnhalle „kann keine Dauerlösung sein. Hier muss mittelfristig Schul- und Vereinssport wieder stattfinden können“, betonte Montag Sozialdezernent Frank Schweppe.
Die Stadt selbst schlägt der Bezirksregierung in einem Schreiben das Gelände an der Brauckstraße als Flüchtlingsunterkunft vor. „Die Immobilie bietet Raum für die Notunterbringung von 380 Menschen“, heißt es in dem Brief der Bürgermeisterin an den Regierungspräsidenten. Ein Bürogebäude von 3250 Quadratmetern sowie Hallen und Nebenflächen, könnten für die Bedürfnisse der Neuankömmlinge hergerichtet werden. „Die sanitären Anlagen müssten nachgerüstet werden – aber das sollte das Problem nicht sein“, meint Stadtsprecherin Lena Kücük.
Für Landesstelle zu klein
Die Bezirksregierung hatte das Grundstück auf den ehemaligen Siemens-Flächen neben Bauhaus in der Brauckstraße bereits im April als Landesaufnahmelager für mehrere hundert Flüchtlinge in Betracht gezogen – Ende Mai hieß es in einer Mitteilung der Wittener Stadtverwaltung an die Politik, die Bezirksregierung verhandele mit der Thelen-Gruppe, dem Grundstückseigentümer, über Details wie die Größe des Objekts und die Zahl der Personen. Schließlich befand Arnsberg das Gelände für zu klein und für die Anzahl der unterzubringenden Menschen nicht ausreichend.
Jetzt zeigt sich die Bezirksregierung offenbar aufgeschlossen für die Idee. „In Witten ist die Situation entstanden, dass die momentane Notunterkunft Jahnhalle nicht dauerhaft belegt werden kann“, erklärt Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung. „Natürlich werden wir alternative Vorschläge unterstützen, sofern sie von der Größe geeignet sind.“
Wann der Umzug erfolgt, ist unklar
Arnsberg müsste die neue Bleibe der 150 Flüchtlinge auf dem Thelen-Gelände finanzieren – denn offiziell liegt deren Unterbringung immer noch in der Zuständigkeit des Landes. Wann der Umzug genau erfolgen soll, ist bisher noch offen.