Witten. Aktion „(M)ein besonderer Tag“ für Abonnenten: Sonja Tietz bewarb sich für eine persönliche Beratung. Gärtnermeister Overhoff besuchte sie in ihrem Steingarten.


. Sonja Tietz heißt die Gewinnerin des Garten-Workshops, um den sich WAZ-Abonnenten bewerben konnten. Am Wochenende freute sie sich über Tipps und Ratschläge vom Fachmann: Gärtnermeister Karl-Heinz Overhoff lud sie in seinen traditionellen Familienbetrieb auf dem Schnee ein.

„Das sind Wilderdbeeren. Hier, probieren Sie mal!“ Großzügig verteilt Gärtnermeister Karl-Heinz Overhoff (65) die aromatischen Früchte und erklärt nebenbei die Bepflanzung des üppigen Beetes. „Das ist Lungenkraut, das daneben ist Borretsch. Die Säulenapfelbäume sind nichts geworden, da kamen die Wühlmäuse dazwischen.“

Sonja Tietz (56) nickt verständnisvoll, sie kennt die Freuden und Sorgen des Gärtnerns. Die Wittenerin ist die glückliche Gewinnerin des Garten-Workshops unter dem Motto „(M)Ein ganz besonderer Tag“, für den sich bis Ende Juni alle Abonnenten der WAZ bewerben konnten. Ihr ist die Freude über den Gewinn anzusehen: „Mein Mann war erst nicht so begeistert, aber ich hatte schon eine Warteliste von Leuten, die gern als Begleitung mitgekommen wären.“

Der Gatte hat sich doch überreden lassen und bereut es nicht: „Wunderschön hier. Schau dir mal die Pflanzsäcke an – toll!“ Karl-Heinz Overhoff, der den traditionellen Familienbetrieb auf dem Schnee seit fast 30 Jahren führt, erklärt: „Das sind Eisbegonien. Die heißen so, weil die Blätter und Blüten leicht glänzen, wie eine Eisschicht. Viele Leute missverstehen den Namen und glauben, dass die Pflanzen frostfest sind.“

Tipps vom Profi – das ist das Ziel dieses persönlichen Workshops. Interessierte Abonnenten konnten in ihrer Bewerbungsmail schildern, welche Fragen und Probleme sie haben. Sonja Tietze hatte ausführlich über ihren Kampf mit dem Steingarten geschrieben: „Meine Schwiegermutter hat den Garten auf einem abschüssigen Stück vor vielen Jahren angelegt. Aber die Pflege ist sehr aufwändig, der Hang rutscht teilweise ab, und ich brauche Ratschläge für die Bepflanzung und die Beetabtrennung. Ich bin voll berufstätig und habe nicht viel Zeit – obwohl ich die Gartenarbeit sehr genieße.“

Karl-Heinz Overhoff, dem man die Leidenschaft für seinen Beruf anmerkt, war vor zwei Tagen vor Ort und hat sich den Garten angesehen. So kann er nun gezielte Tipps geben. Beim Gang über das Gelände der Gärtnerei, begleitet vom riesigen Neufundländer „Gauner“, zeigt er Ehepaar Tietze das Sortiment seines Betriebes. „Kräuter eignen sich gut für einen Steingarten. Schauen Sie mal!“

Dann darf probiert und geschnuppert werden: Minze, Liebstöckl und Kerbel, auch ausgefallenere Sorten wie Gold-Oregano, Olivenkraut und rotes Strauchbasilikum wuchern verlockend auf den Beeten. Nebenbei erfährt Frau Tietz, wie man üppigen Farn in den Griff bekommt und dass der Kampf gegen Springklee aussichtslos ist. Und die Hobby-Gärtnerin schaut sich genau die Himalaya-Primel an, die wahrscheinlich bald ihren Steingarten schmücken wird.