Witten. . Sie hat bundesweit Pilotcharakter, die Sommerschule für neu eingewanderte Schüler, die aus dem Topf der Solidarfonds-Stiftung finanziert wird.

Dr. Michael Kohlmann weiß, wie wichtig Deutsch-kenntnisse für Flüchtlinge sind. Mit seiner Solidarfonds-Stiftung geht er in die Offensive: In den Sommerferien wird in der Holzkamp-Gesamtschule das bundesweit erste Sprachcamp für Flüchtlingskinder eingerichtet.

Seit über 25 Jahren fördert und begründet die in Witten ansässige Stiftung Bildungsprojekte in NRW. Mit der „Sommerschule für neu eingewanderte Schülerinnen und Schüler“ (so der offizielle Titel) beschreiten der Vorstandsvorsitzende Dr. Kohlmann, sein Team und die Kooperationspartner Neuland.

Auch in anderen Revierstädten denkbar

Vom Erfolg ist der Solidarfonds-Chef überzeugt – und kann sich gut vorstellen, das Sprachcamp in den nächsten Jahren auch in weiteren Revierstädten zu etablieren.Witten macht am Montag den Anfang. 22 Flüchtlingskinder von Klasse 5 bis zur Oberstufe lernen in den ersten drei Ferienwochen intensiv Deutsch.

Die Jungen und Mädchen besuchen die Holzkamp-Gesamtschule sowie die Hauptschulen Overberg und Freiligrath. Montags bis freitags werden sie in fünf Kleingruppen von zwölf Lehramtsstudenten der Bochumer Ruhruni unterrichtet. „Die Studierenden wurden umfassend auf ihre Aufgabe vorbereitet und auch für den Umgang mit traumatisierten Kindern geschult. Alle sind hochmotiviert“, erklärt Prof. Dr. Lena Heinze, die das Feriencamp als Direktorin des Seminars für Sprachlehrforschung der Ruhr-Universität organisiert

Ferienpass für Flüchtlingskinder

Die Flüchtlingskinder werden während der drei Wochen verpflegt und erhalten einen Ferienpass. Ihre Sprachkenntnisse können sie sogleich bei Nachmittagsausflügen u.a. zur Zeche Nachtigall oder in eine Imkerei umsetzen. Der Solidarfonds finanziert das Pilotprojekt mit 6500 Euro.

In dieser Woche wurden in Castrop-Rauxel die Förderschecks überreicht. Auch ein erklecklicher Teil der weiteren 60 000 Euro, die die Stiftung ausschüttet, kommen Wittener Projekten zugute: 8000 Euro für das sozialpädagogische Schüler-Coaching des Fördervereins „Kontrakt“, 5000 Euro für das neue Lernbüro und digitale Lernprogramme der Holzkampschule, 3500 Euro für robuste Schulrucksäcke für Flüchtlingskinder (die Verteilung erfolgt über den Help-Kiosk), 2000 Euro für die Ruhrtal-Engel (Nachhilfe und Verpflegung benachteiligter Jugendlicher).

Die Schecks überreichten Dr. Kohlmann und Schlagerstar Olaf Henning, der sich wie viele weitere Prominente (u.a. Roland Kaiser) in der Stiftung engagiert. „Kinder und Jugendliche ohne Bildung“, wissen beide, „sind wie ein Haus ohne Fundament.“ Auf den Solidarfonds kann Witten auch künftig bauen.