Witten. . Zwölf Mitarbeiter verlassen 2015 das Jobcenter. Ausgerechnet Kräfte für die Auszahlung gehen. Im Gebäude laufen Umbauarbeiten für die Sicherheit.

Das Wittener Jobcenter wird in diesem Jahr ein Dutzend seiner Mitarbeiter verlieren, ausgerechnet jene, die für die Auszahlung zuständig sind.

„Zwölf Sachbearbeiter werden uns verlassen“, sagte Leiter Michael Gonas im Sozialausschusses. Heikel: Verwaltungsfachkräfte, die er eigentlich benötigt, um die Arbeitsplätze nachzubesetzen, sind auf dem Markt Mangelware.

44 Vollzeitstellen hat die Leistungsabteilung der Regionalstelle Witten des Jobcenters EN, die sich derzeit rund 50 Kräfte teilen. Der Mitarbeiterschwund hat mehrere Gründe. „Es gibt erfreuliche Ereignisse wie Schwangerschaften, eine Kraft geht in Pension. Andere verlassen uns, weil sie die Liebe woanders hinzieht. Es wechseln aber auch Leute zurück in die Stadtverwaltung“, erklärt Jonas.

Die Neuen müssen im laufenden Betrieb eingearbeitet werden

Denn bis Ende 2012 war das Jobcenter ein städtisches Amt, seit 2013 gehört es als Teil des Jobcenters EN zum Fachbereich 4 des Kreises. „Wir hatten städtische Beamte und Angestellte bei uns, die jetzt zurück zur Stadt wechseln.“ Gonas ist dennoch zuversichtlich, dass er für die frei werdenden Stellen neue Mitarbeiter findet. „Wir haben bereits Juristen eingestellt. Nur sind diese natürlich keine Verwaltungsexperten.“

Die Folge werde sein, dass die Neuen im laufenden Betrieb eingearbeitet werden müssten. Gonas will nicht ausschließen, dass es „in der Zeit des Wechsels zu zeitlichen Verzögerungen bei der Bearbeitung von Fällen kommen kann“. Man werde sich aber bemühen, diese so gering wie möglich zu halten. Manchem Wittener dürften noch gut die Probleme vor einigen Jahren in Erinnerung sein, als die damalige Jobagentur ständig unter Personalmangel litt und bis zu 6000 unbearbeitete Fälle vor sich herschob. Eine Konsequenz war die Aufstockung auf heute 110 Mitarbeiter. Gonas: „Mit dieser Personaldecke können wir klarkommen.“

Umbauarbeiten sind mit rund 400 000 Euro veranschlagt

Das Jobcenter erlebt derzeit auch bauliche Veränderungen. Seit Jahresbeginn wird es sicherer gemacht. Anlass war die tödliche Messerattacke eines Mannes 2012 auf eine 32-jährige Mitarbeiterin des Jobcenters Neuss. Die Tat hatte zu einer Debatte über die Sicherheitsvorkehrungen in Arbeitsvermittlungen und Behörden geführt.

Auch in Witten machte man sich Gedanken, wie man Gefahren für die Beschäftigten soweit wie möglich verringern kann. Beim Jobcenter, das seinen Sitz im ehemaligen Ostermann-Möbelhaus an der Holzkampstraße in Annen hat, entschloss man sich, den bisherigen ungehinderten Zugang zu allen Büros über den Aufzug abzuschaffen. „Der Mitarbeiter holt den Kunden künftig am Eingang ab und wird ihn nach dem Gespräch zum Ausgang begleiten“, erläutert Gonas. Außerdem wurden jeweils zwei Büros durch eine Zwischentür verbunden. Eine Fluchtmöglichkeit für den Ernstfall.

Die Umbauarbeiten, die mit rund 400 000 Euro veranschlagt sind, sollen in etwa vier bis acht Wochen abgeschlossen sein. Die Kosten teilen sich der Hauseigentümer Rolf Ostermann und der EN-Kreis.