Witten. Die Teilnehmer einer Online-Umfrage wählen Ruhrtalradweg zur beliebtesten Route in Witten. Aber sie zählen auch viele Problemstellen auf.

Der Ruhrtalradweg ist Wittens beliebtester Radweg. Und für den Radverkehr wird in Witten immer noch „zu wenig“ getan – das ergab eine Online-Umfrage dieser Zeitung im Internet-Portal waz.de zum Radfahren im Ruhrgebiet.

Bei 38 Teilnehmern in Witten (von 1659 insgesamt) hat das Ergebnis sicherlich nicht die Aussagekraft einer wissenschaftlichen Studie. Aber es deckt sich in der Tendenz mit dem „Fahrradklimatest“ 2014 des ADFC, bei dem Witten eine „vier minus“ bekam. Und es dient der guten Sache: Die Teilnehmer liefern Verkehrsplanern und -politikern mit ihrer Mängelliste viele Stichworte für Verbesserungen.

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Zunächst das Positive. Bei der Frage nach dem „schönsten Radweg“ in Witten bekam der Ruhrtalradweg 19 Stimmen, der Rheinische Esel zwölf. Manche nannten auch ihre Lieblingsstelle: an der Fähre Hardenstein/am Schleusenwärterhaus, „an der Ruhr entlang“ und Richtung Wengern/hinter Steger. Beliebtes Ziel bleibt auch der Kemnader See. Einen Geheimtipp hat ein Waldradler: Er strampelt am liebsten vom Hammerteich in Richtung Kohlensiepen – am plätschernden Borbach entlang.

Jetzt aber zu den Problemstellen. Die meisten Teilnehmer der Umfrage berichten von mindestens gelegentlichen oder sogar sehr häufigen Konflikten zwischen Radfahrern und Autofahrern oder Fußgängern. Welche gefährlichen Stellen werden genannt? Viermal ist das die untere Ruhrstraße. Am Abzweig zum Mühlengraben kreuzen dort Autofahrer die Linie der Radler, die auf der abschüssigen Straße selbst immer schneller werden. Ebenso viermal genannt wird der Übergang des Rheinischen Esels über die Pferdebachstraße. Die angekündigte neue Brücke wird dort weiterhin schmerzlich vermisst.

Die Husemannstraße wird aus unterschiedlichen Gründen als gefährlich eingestuft: Die Kreuzung mit der Ruhrstraße sei „total unübersichtlich“ für Radfahrer, lautet ein Kommentar. Anderen ist das obere Ende, die Kreuzung mit der Ardeystraße, zu kompliziert. Auch die Kritik an „plötzlich endenden Radwegen“ münzt ein Teilnehmer ausdrücklich auf die obere Husemannstraße, kurz vor der Ardeystraße. Dort endet zwar nicht „der Radweg“, aber der Bürgersteig, den Radfahrer mitbenutzen dürfen – und die Husemannstraße ist eng und viel befahren.

Außerdem werden folgende Bereiche von Umfrageteilnehmern als gefährlich eingestuft: Ardeystraße/Marienhospital/Crengeldanzstraße, Dortmunder Straße, Pferdebachstraße, obere Ruhrstraße, Herdecker Straße, Alfredstraße, zwischen Stockum und Eichlinghofen (Hörder Straße, Universitätsstraße DO), Radwegende Brauckstraße.

Schreiben Sie uns!

Mit dem Ergebnis der Online-Umfrage soll die Debatte nicht beendet, sondern erst eröffnet werden. Schreiben Sie uns gerne bald: Was ist Ihre Lieblingstour in Witten? Wo haben Radler es sehr schwer? Ihr „erstes“ Fahrrad? Bitte an: WAZ-Lokalredaktion, Bahnhofstraße 62, 58452 Witten, E-Mail: redaktion.witten@waz.de

Pläne: Im Lauf der Serie berichtet die Redaktion auch, was die Stadt für Radfahrer tun will.