Witten. . Große Schlagerparty auf dem Sonnenschein ließ keine Wünsche offen. Chris Roberts, Achim Petry und Ludolfs zogen weit mehr als tausend Besucher an.
Schlager pur – der Wittener Stadtteil Sonnenschein, der bei strahlendem Wetter seinem Namen alle Ehre machte, verwandelte sich am Himmelfahrtstag in eine einzige große Party-Zone!
In Scharen strömen Zuschauer zur großen Show-Bühne in der Lerchenstraße – von weitem hört man die wummernden Bässe. Andy Andress, braungebrannter Schlager-Beau, rockt bei sommerlichen Temperaturen das Publikum, bevor er das Mikro an Xandra Hag übergibt. Die temperamentvolle Blondine heizt die Stimmung weiter an und begeistert am Ende ihres Auftritts mit einem bunten Abba-Medley.
Berührungsängste kennen die Künstler hier nicht: Nach dem Auftritt stehen sie geduldig für Autogramme zur Verfügung. „Die Atmosphäre hier ist sehr familiär“, meint Kathrin Kluy vom „Show Service Team“, „wir kennen die meisten Künstler seit vielen Jahren und haben einen sehr persönlichen Kontakt.“ Bereits zum achten Mal stellt das Team um Matthias Lutz nun die Vatertagsparty in Zusammenarbeit mit der Wohnungsgenossenschaft Witten Mitte auf die Beine.
Die Stimmung ist großartig. „Es ist sehr friedlich, diesen Job machen wir gern“, erklärt der Mitarbeiter des örtlichen Security-Dienstes.
Für jede Generation etwas dabei
Barbara und Volker Haag sind mit ihrem Vierbeiner Balou zum ersten Mal hier. „Wir würden gern die Ludolfs sehen. Singen die auch oder was machen die?“
Ja, die aus dem TV bekannte „Schrott-Familie“ singt auch, aber erst später. Jetzt ist es erst einmal Zeit für den ersten ganz großen Namen an diesem Tag: Chris Roberts, Schlagerstar der 70er Jahre, betritt die Bühne und wird, vornehmlich von den älteren Zuschauern, freudig begrüßt. Bei den unvergessenen Hits wie „Ich bin verliebt in die Liebe“ und „Du kannst nicht immer 17 sein“ singen viele begeistert mit. Doch auch an Schlagerlegenden geht die Zeit nicht spurlos vorüber. „Wo hat er dann das Toupet her?“, fragt Annerose Schmitt (68) leicht entsetzt. „Das sieht aus wie eine Mütze – schrecklich!“
Dieses haarige Problem hat Frank Chagall, der als nächster folgt, noch nicht. Seine Disco-Version von „Tränen lügen nicht“ zielt denn auch eher auf die jüngere Generation ab.
Geschmacklich kommt hier jede Altersgruppe auf ihre Kosten – von Gaby Baginsky über Elvis-Imitator Shaky Everett bis zu „Supertalent“-Star Mark Ashley ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Und als die Sonne sich langsam dem Horizont nähert, geht es erst richtig los: Nach den „Fetenkrachern“, bei denen Veranstalter Matthias Lutz selbst dabei ist, folgt Achim Petry, Sohn des legendären Sängers mit den bunten Armbändern. Er hat sich längst aus dem Schatten des Vaters gelöst und eine eigene Fangemeinde.
Besucherin Nicole ist begeistert. „Schlager ist mein Leben!“ strahlt die junge Frau. „Heute bin ich hauptsächlich wegen der ‚Cappuccinos‘ hier!“ Und jetzt kommen auch endlich die „Ludolfs“ – die Kultfamilie mit Wittener Wurzeln rockt die Bühne mit guter Laune und schräger Partymusik „bis die Reifen quietschen“.
Vor acht Jahren klein angefangen
Sieben TV-Sender hatten Teams geschickt. Das Internet-Radio „Ballermann“ übertrug das ganze Programm live. Matthias Lutz, der auf dem Sonnenschein wohnt, ist zu Recht stolz: „Wir haben vor acht Jahren klein angefangen, jetzt ist ein total angesagtes Event mit mehr als 30 Künstlern aus der Vatertags-Party geworden!
Bis gegen 22 Uhr wurde gefeiert und getanzt . Als Finale gab es ein großes Feuerwerk. Am Freitag wurden dann 13 Kilometer Kabel wieder eingerollt. Matthias Lutz kündigt eine Neuauflage 2016 an: „Wir machen weiter.“