Witten. . Verein aus Stockum/Düren eröffnen an der Hörder Straße ein Archiv. Viele aus dem Ort bringen alte Fotos oder historische Haushaltsgegenstände mit.
„Altes bewahren, Tradition hegen, Kontakte pflegen, sich dem Neuen nicht verschließen“ – so lautet bis heute der Leitsatz der Heimatfreunde Stockum/Düren. Ab sofort kann der bodenständige Verein diesem Ziel näher kommen: Denn in einer kleinen Feierstunde wurde das neugestaltete Archiv als „Heimatstübchen“ eingeweiht, im historischen Bruchstein-Haus an der Hörder Straße 367. Die Türen sind für alle Interessierten donnerstags von 15 bis 17 Uhr geöffnet.
Traditionell wurden den Gästen Schmalzstullen und „selbst geschmierte Bütterkes“ gereicht. Sekt gab es natürlich auch zum Anstoßen. Die Resonanz und Neugier waren groß. Bürger kamen und gingen. Nicht nur aus Stockum. Unter den Gratulanten waren auch befreundete Heimatvereine aus anderen Stadtteilen.
Historisches Bruchsteinhaus
Manche hatten alte Fotos dabei. Andere schleppten historische Haushaltsrequisiten herbei. Wie beispielsweise Davide Bentivoglio. Er brachte spontan einen ganzen Karton sehenswerter Stücke mit. Eine historische Waage, Lampen, Gewürzdosen.
„Das war eine tolle Geste“, freut sich Archivarin Karoline Robbert. „Mit solchen schönen Stücken werden wir künftig unser Schaufenster interessant gestalten.“ Seit ihrem Ruhestand engagiert sich die Mitarbeiterin unserer Lokalredaktion intensiv für die Heimatfreunde. Da sie im Stadtteil aufgewachsen ist, fühlt sie sich tatsächlich als Stockumer Urgestein.
Das Heimatstübchen macht seinem Namen alle Ehre: Es ist gerade einmal sechzehn Quadratmeter groß. „Klein, aber fein“, schmunzelt der Vorsitzende Wolfgang Lippert. „Einen besseren Namen hätten wir nicht finden können.“
Das Refugium der Heimatfreunde befindet sich im historischen Bruchsteinhaus. Erbaut wurde es im Jahr 1855 vom Schneidermeister Roggenkämper. Der jetzige Besitzer Wilhelm Kellerhoff (85) ist sein Enkelsohn. Bis 1993 hatte Kellerhoff hier einen kleinen Obst- und Gemüseladen. Heute ist der Senior stolz, dass die Heimatfreunde sich bei ihm einquartiert haben.
Draußen im Schaufenster hängt ein alter Haus-Spruch. Fein säuberlich in Kreuzstich auf Leinen gestickt. „Unser täglich Brot gib’ uns heute“. So war das eben damals. „Aber eigentlich haben diese sechs Worte immer und überall Bedeutung. Auch heute“, betont Wolfgang Lippert.
Gegründet wurden die Heimatfreunde Stockum/Düren bereits am 24.Juni 1987. Ziel war und ist es, die Geschichte des Stadtteils lebendig zu halten und zu bewahren. Die 37 Gründungsmitglieder wählten damals Pfarrer Ernst Bortscheller zum ersten Vorsitzenden.
Bortscheller führte den Verein bis zum März 2012. Sein Nachfolger ist Wofgang Lippert. Der Verein hat heute 230 Mitglieder. Selbstverständlich sind neue Mitglieder willkommen: Wer mitmachen möchte: Der Jahresbeitrag beträgt zwölf Euro, ein Paar bezahlt 18 Euro.