Witten. . Der Wochenmarkt auf dem Schnee beeindruckt am ersten Tag mit großer Vielfalt. Die Anwohner wissen das zu schätzen. Und haben trotzdem einen Wunsch.

Neugierig schlendern die Leute über den kleinen Platz. Einige schleppen schon Tüten. Er ist natürlich nicht groß, der neue Wochenmarkt oben auf dem Schnee. Aber er bietet so einiges, was es sonst hier im Ort nirgends mehr gibt, seit der Edeka dicht gemacht hat: vom Apfel bis zur Zucchini, von der Bulette bis zum Blumenstrauß. Es gibt frischen Fisch und frische Eier, Käse, Holunderblütengelee, Bio-Kräutersaitlinge oder Edelsülze. „Das ist sehr nett gemacht und gut bestückt“, sagt Margitta Stehmeier.

Die 57-Jährige merkt aber auch gleich kritisch an: „Ich bin sogar noch mobil, aber trotzdem fehlt mir hier ein richtiger Supermarkt. Wir sind ein Ortsteil und dahin gehören nicht nur ein Arzt und eine Kirche.“ Sie fährt zum Einkaufen sonst nach Annen. Horst (77) und Helga (74) Ratajzak, die nur ein paar Häuser weiter wohnen, kauften ihre Kartoffeln bislang in Herdecke.

Die Marktzeiten in der City und den Stadtteilen

Den größten Wochenmarkt gibt’s natürlich in der Innenstadt: Di, Do und Sa von 8 bis 14 Uhr auf dem Rathausplatz.

Marktzeiten in den Stadtteilen: Annen, Marktplatz an der Stockumer Straße, Fr 8 bis 13 Uhr; Herbede, Platz an der Schmiede, Fr 8 bis 13 Uhr; Vormholz, Karl-Legien-Straße, Mi 9 bis 14 Uhr; Auf dem Schnee, am alten Edeka, Mi 9 bis 14 Uhr.

„Auf jeden Fall“ werden sie jetzt mittwochs häufiger auf den Markt kommen. Sieben Händler haben ihre Stände auf dem Platz am alten Edeka-Gebäude aufgebaut. Auch der Bäcker an der Ecke macht mit und backt Waffeln. Gleich nebenan das Kontrastprogramm: Heike Döll und Uwe Gambalat brutzeln Buletten. Im Brötchen schmecken die den Leuten schon am frühen Vormittag. Der „Frikadellenkönig“ ist zufrieden. Ebenso wie Ralf Gronemann. „Fürs erste Mal wird der Markt ganz gut angenommen. Man muss ja auch nicht direkt Rekorde einfahren, aber ich glaube, dass der Zukunft hat“, sagt er, der sonst auch in Annen steht. Heute verkauft er nur Blumen, nächstes mal wird er auch Gemüsepflanzen dabei haben.

100 Kilometer ist Theo Vechtel von seinem Hof in Harsewinkel bis hierher gefahren. „Kleine Märkte sind besser als große“, findet er, dessen Produkte zu 80 Prozent selbst produziert sind. Im Sommer werde er 30 bis 40 Sorten Tomaten anbieten, vier Sorten Möhren liegen jetzt schon in den Kisten. „Mal gucken, ob ich noch Spargel kaufe oder hier was esse“, überlegt Claudia Prosser (49), die gerade Wurst gekauft hat. Ist sie zufrieden mit den Preisen? Sie nickt, weiß aber auch: „Auf dem Markt ist es immer teurer.“

Aufmerksam beobachten Marktmeister Matthias Pöck, Stadtmarketing-Chefin Inge Nowack und Kollege Michael Pohl das Treiben. „Ich bin begeistert“, sagt Nowack. Sie habe bereits um neun vorbeigeschaut: „Da waren die ersten schon da.“ Übrigens solle es bald auch wieder in Heven einen Wochenmarkt geben, in zentralerer Lage als an der Dorfstraße und „auf jeden Fall noch in diesem Jahr“. Es sei relativ leicht gewesen, Händler für den Standort auf dem Schnee zu finden, sagt der Marktmeister. Wichtig sei es, die ganze Vielfalt zu bedienen. Deshalb komme demnächst noch „eine Geflügeldame“ dazu.