Witten. . Mit der Frühlingssonne rücken die vielen Hundehaufen in der Stadt wieder verstärkt ins Blickfeld. Ein Kleingärtner aus dem Breddegarten ist empört.
Achtung, Tretmine! Die vielen Hundehaufen im Stadtgebiet fallen in diesen schönen ersten Frühlingstagen besonders unangenehm auf. Ein Rentner im Breddegarten ist geradezu empört. Er mahnt mehr Kontrollen durch die Stadt an.
„Das kann doch nicht sein, dass hier die Scheiße rumliegt“, sagt Kleingärtner Hans-Peter Wenk aus dem Breddegarten. Der 76-Jährige ist erbost. „Das müssen große Hunde sein, die hier frühmorgens vorbeikommen.“ Das Problem ist der Stadt bekannt. „Wir kontrollieren, wo wir können“, sagt Burkhard Overkamp vom Ordnungsamt. Man sei mit sechs Leuten sogar recht gut aufgestellt. „Aber die Dummheit der Menschen ist eben so.“
Im Jahr werden etwa zehn bis 15 Hundebesitzer erwischt. Für die ist der Haufen dann ein teures Vergnügen: 125 Euro Bußgeld, mit Gebühren 152. Viele Hundehalter scheint das nicht zu stören. „Wir müssen echt gucken, wo wir unsere Tochter spielen lassen“, sagt Kim Kessenich (22). Ihre Tochter Lona (2) buddelt gerade Löcher im Sandkasten des Breddegartens. Lonas Vater, Dominic Paulus (30) meint: „Die Haufen waren schon immer ein Problem. Aber viele Hundebesitzer werden immer ignoranter.“
Keine Frage: Nicht alle Halter der 6000 in Witten gemeldeten Hunde lassen den Kot links liegen. „Ich finde das auch fürchterlich“, sagt eine 63-Jährige. Sie ist gerade mit ihrer Hündin im Breddegarten unterwegs. Direkt neben dem Fußweg liegt ein großer Berg einzelner Haufen. „Ich habe immer zwei Tütchen dabei – eine für Lazy und eine für andere.“ Fünf Tütenspender, die die WBG an der Sandstraße, am Hauptfriedhof, Im Voß’schen Garten Lutherpark und an der Holzklampschule aufgestellt hatte, sind nach knapp zwei Jahren wieder verschwunden. Es war zu teuer und zu viel Aufwand.
Kleingärtner Hans-Peter Wenk wünscht sich derweil mehr Kontrollen im Breddegarten. „Das ist doch eine Schande, wie es hier aussieht“, sagt er. Jeden Tag sei er im Garten, erwischt habe er trotzdem noch keinen der Übeltäter. Burkhard Overkamp von der Stadt verspricht: „Die Kollegen gehen immer mal wieder vorbei, auch morgens um sieben oder spät abends – häufig auch in Zivil.“ Doch das Stadtgebiet ist groß. Lutherpark, Stadtpark, Hohenstein – alles vermintes Gebiet. Overkamp setzt nicht allein auf Strafe, sondern auch auf die Einsicht der Gassigängerr. Es könnten ihre Kinder sein, deren Schuhe sie demnächst mit der Zahnbürste putzen müssen.