Witten. . Sonja Leidemann hat nicht nur den Ortsvereinsvorstand Heven-Krone gegen sich. Auch die Spitze der EN-SPD unterstützt ein Parteiausschlussverfahren.
Für Sonja Leidemann könnte es doch noch eng werden. Sie hat nicht nur die Spitze der SPD Heven-Krone gegen sich. Der Unterbezirksvorstand der EN-SPD unterstützt das von dem Wittener Ortsvereinsvorstand beantragte Parteiordnungsverfahren ausdrücklich.
In einem Satz teilte die Kreispartei am Dienstag mit: „Der Unterbezirksvorstand Ennepe-Ruhr hat in seiner letzten Vorstandssitzung einstimmig beschlossen, dem Parteiordnungsverfahren beizutreten.“ Wie berichtet, hält Heven-Krone Leidemanns Kandidatur bei der Bürgermeisterwahl am 13. September gegen ihren Ersten Beigeordneten Frank Schweppe für unvereinbar mit ihrer Mitgliedschaft in der Partei. Laut Parteistatuten dürfe kein SPD-Mitglied gegen den bereits nominierten Kandidaten (Schweppe) antreten.
Leidemann-Unterstützter kündigen Widerspruch an
Davon wollen sich Unterstützer Leidemanns nicht bange machen lassen. An vorderster Front steht SPD-Urgestein Klaus Lohmann, der gestern seinen 79. Geburtstag feierte. „Ich gehe davon aus, dass das Verfahren zugunsten der Bürgermeisterin endet“, erklärte Lohmann. Er zitiert ebenfalls Paragraf 6c der Parteistatuten, kommt aber zu einem ganz anderen Ergebnis.
Keiner dürfe gegen einen „bereits“ nominierten Kandidaten antreten, heiße es. Als Leidemann ihre Kandidatur angemeldet habe, sei die Nominierung Schweppes noch gar nicht beschlossen gewesen. Sollte sie trotzdem ausgeschlossen werden, könne Leidemann noch zweimal Widerspruch einlegen, vor der Landes- und Bundesschiedskommission.
Ex-Landtagspräsident gehört Schiedskommission an
Vorsitzender der sechsköpfigen Schiedskommission des Unterbezirks ist der frühere Gevelsberger SPD-Chef Jürgen Nestmann (70). Zum ersten Mal werde er mit einem solchen Verfahren konfrontiert, sagte er am Dienstag (17.3.). Die Kommission werde bald tagen und beide Seiten anhören. Ihr gehören auch der frühere Landtagspräsident Ulrich Schmidt, Ex-Landrat Volker Stein, der ehemalige Hattinger Bürgermeister Dieter Liebig sowie Horst Fulsche (Hattingen), Peter Schnurbusch (Ennepetal) und Gerd Topp (Herdecke) an. Keiner von ihnen darf mehr ein anderes Amt in der Partei ausüben. Die Kommission gilt als neutral.
Aus Parteikreisen verlautet, Leidemann könne auch über Paragraf 12 stolpern. Danach müsse sich ein Kandidat mit SPD-Mitgliedschaft der Vertreterversammlung stellen. Das hatte die 54-Jährige nicht getan. Sie war aus dem parteiinternen Rennen ausgestiegen. Fortsetzung folgt.