Witten. . Das Bäckerei-Schild hängt noch. Wer ins Internet guckt, findet den Hinweis: geöffnet von 8 bis 18.30 Uhr. Doch die Schickentanz-Filiale ist dicht.

Im Schaufenster hängt ein Zettel, der die Kunden über die Schließung der Filiale der Bäckerei Schickentanz an der Bahnhofstraße 21 informiert. Seit Anfang Februar ist der Laden dicht. Die vier Mitarbeiterinnen haben die Kündigung bekommen.

„Das war längst absehbar. Schon seit Sommer hat der Betrieb Zahlungsschwierigkeiten, ist bis zu drei Monate im Rückstand bei Löhnen und Miete“, sagt Zayde Torun von der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) in Dortmund, wo das traditionsreiche Bäckerei-Unternehmen seit 1964 seinen Sitz und aktuell noch fünf geöffnete Filialen hat. Vier Läden wurden auch dort geschlossen, ebenso einer in Hattingen. Geöffnet ist weiterhin eine Filiale in Castrop-Rauxel.

„Um den Standort Witten, den es seit Beginn der 80er Jahre gab, tut es mir sehr leid“, sagt Christian Schickentanz (47), der den Betrieb von Vater Willi übernommen hat. „Denn der lief eigentlich gut, das Team dort war hervorragend.“ Leider passe er nicht mehr ins Gefüge, sei einfach zu weit weg von Dortmund.

Den Discountern, die inzwischen Frische-Theken für Backwaren anbieten, gibt er einen Teil der Schuld für seine Probleme. Außerdem habe es seitens der Lebensmittelbehörden aufwändige bauliche Auflagen gegeben. „Das zu stemmen“, sagt Schickentanz, „war unmöglich“.

Insolvenz hat er nach Auskunft der NGG bislang jedoch nicht angemeldet.