Witten. . Mit Heinz Eberle führt wieder ein Mitglied des Vereins Bergbauhistorischer Stätten den Rastplatz im Muttental.

Drei Jahre lang führte die Beschäftigungsinitiative Wabe das Zechenhaus Herberholz im Muttental. Das 1875 erbaute Häuschen ist im Besitz des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier, Arbeitskreis Witten. Den Vertrag mit der Wabe verlängerte der Verein nicht. Neuer Pächter ist nun Vereinsmitglied Heinz Eberle: ein Mann der die Liebe zu Kaffee und Kuchen und zur Bergbaugeschichte gleichermaßen teilt.

Eberle möchte das Haus zusammen mit seiner Frau Angelika und einem befreundeten Ehepaar führen. Und zwar an den Wochenenden, Feiertagen und einem weiteren, variablen Wochentag, den Eberle für Schulklassen reserviert hat. „Ich möchte die Schulen anschreiben und den Kindern in unserem Museum die Wiege des Ruhrbergbaus erläutern“, sagt er.

Eberle kennt sich aus: Er ist Mitglied im Knappenverein Bochum-Werne, ehrenamtlicher Mitarbeiter im Bochumer Bergbaumuseum. Und, bis vor einer Woche, war er noch im Dienste der Bogestra – er war für die Außenwerbung an den Bussen und Bahnen zuständig.

Jetzt, mit 63, ist er Rentner und damit frei für neue Aufgaben. „Und da wollen meine Frau und ich die Ärmel hochkrempeln und loslegen. Es ist mein Herzenswunsch, dass dieses Haus wieder belebt wird.“

Das Haus ist geschichtsträchtig: als einstiges Betriebsgebäude für die Zechen Herberholz und Louisenglück und Eingang zu dem 20 Meter tiefen Schacht Constanz. Heute ist es Bestandteil des Bergbauwanderwegs Muttental, wie etwa das Bethaus der Bergleute, Zeche Nachtigall und das Gruben und – Feldbahnmuseum Zeche Theresia.

Wenn Besucher im Zechenhaus vorbeischauten, wollten sie nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch Informationen – ein Anliegen, das für die Beschäftigten der Wabe schwer umzusetzen war. Vereinsvorstand Hans-Werner Lux möchte die Zusammenarbeit mit der Wabe nicht schlecht reden. Aber ein Herzblut, wie Heinz Eberle es für das Thema aufbringt, hatte gefehlt. Zuletzt war das Haus selbst an schönen Tagen geschlossen gewesen.

Saisoneröffnung wird am Sonntag, 29. März, mit dem Muttentalfest sein. Bis dahin will Eberle noch etliche Ideen umsetzen. Eine der sympathischsten: Die Mitarbeiter tragen die original Zechenhemden.