Witten. . Längst fühlen sich auch Stars wie Jürgen Becker auf der Kirchenkabarett-Bühne in Heven wohl. Zehn Jahre Kultur auffem Hügel, eine Erfolgsgeschichte.

Wenn Fernsehstar Jürgen Becker am Samstagabend (17.1.) die Reihe „Kultur auffem Hügel“ mit seiner Anwesenheit adelt, ist das für Macher Micki Wohlfahrt ein „absoluter Höhepunkt“. Vor zehn Jahren hat alles angefangen, übrigens nicht mit Kabarett.

Den Auftakt in der evangelischen Kirche oben in Heven machte die Wittener Gospel-Gruppe „Community Choir“. Danach zog die noch junge Kulturreihe in den Gemeindesaal um. Fortan gab es immer mehr (Kirchen-)Kabarett. Mit Erfolg. Zum festen Programm gehört seit Jahren auch ein Festival, das heute ebenfalls eröffnet wird.

Die einen wollten es weltlich, die anderen kirchlich

„Interessant war am Anfang, dass wir zwei Publikumsgruppen hatten“, blickt Wohlfahrt zurück. „Die einen kamen nur zu kirchlichem, die anderen nur zu weltlichem Kabarett.“ Mittlerweile habe sich das jedoch gut vermischt. Hinter den Kulissen machen ehrenamtliche Helfer das Kulturevent am Samstagabend erst möglich. Ein begeistertes Stammpublikum dankt es ihnen.

Was 2005 klein begann, entwickelte sich rasant zu einer großen Nummer. Waren es anfangs nur zwei Termine pro Jahr, so sind es 2015 allein bis zur Sommerpause schon sieben Veranstaltungen, die zumeist ausverkauft sind. „Der Auftritt des bergischen Jung Willibert Pauels am Mittwoch wird die siebte ausverkaufte Show hintereinander sein“, sagt Micki Wohlfahrt nach 132 „Hügel“-Auftritten stolz.

Agenturen aus ganz Deutschland rufen an

Noch mehr freut den einstigen Jugendreferenten der Hevener Gemeinde, dass „mittlerweile namhafte Agenturen aus ganz Deutschland bei uns anrufen und ihre Künstler hier präsentieren wollen. So sei auch der Kontakt zu Jürgen Becker entstanden. Der aus den WDR-Mitternachtsspitzen bestens bekannte Kölner füllt ansonsten große Säle und beim Zeltfestival Ruhr auch große Zelte. Kein Wunder, dass alle Karten ebenfalls längst vergriffen sind.

Auftritte von namhaften Künstlern wie „Kalle“ Pohl sind auf dem Steinhügel ebenso Highlights wie die von vielen noch nicht so bekannten. Das trommelnde Trio „Fourschlag“, das nur mit dem Klopfen von Händen und Fäusten auf dem eigenen Körper begeisterte, oder auch der ohne Mimik auskommende Solo-Künstler „Der Tod“ ließen den Saal – wie eigentlich fast immer – toben.

Mehr als die Kirchentage zu bieten

Besonders stolz ist Micki Wohlfahrt, selbst ein Künstler vor dem Herrn, dass er mit der von ihm mitbegründeten Kulturreihe sogar mehr zu bieten hat als alle evangelischen und katholischen Kirchentage zusammen: „Bei uns waren schon alle namhaften Kirchen-Kabarettisten zu Gast, auch jene, die ansonsten ihre Region nicht verlassen.“ So wird hoch über der Ruhr wohl auch weiterhin Kirchen-Kabarett vom Feinsten ein fester Programmpunkt bleiben.