Witten. Forbes-Magazin nominiert Absolvent der Uni Witten für seine Bestenliste. Jonas Piela hat Avuba entwickelt: eine App für Bankgeschäfte per Handy
Er wird mit den ganz Großen in einem Atemzug genannt: Der Absolvent der Uni Witten Jonas Piela ist vom Forbes-Magazin in die Liste der besten „30 unter 30“ gewählt worden – zusammen mit so bekannten Namen wie Instagram-Gründer Mike Krieger (28) oder Jon Reynolds, der die „gedankenlesende“ Tastatur „Swiftkey“ erfunden hat.
Mit seinen 29 Jahren hat es der Herdecker haarscharf in das renommierte Ranking des Wirtschaftsmagazins geschafft. Ausgezeichnet wird er für seine jüngste Entwicklung: Avuba, eine App, mit der man unkompliziert aber sicher kleine Geldbeträge per Handy überweisen kann. „Per SMS kann ich Beträge für ein Mittagessen, gemeinsame Geschenke oder andere Sachen schicken. Ich muss nur aus meinem Telefonbuch jemanden auswählen, den Betrag eingeben und auf ,Senden’ drücken. Der Empfänger bekommt einen Link und kann dort seine Bankdaten eingeben – fertig“, erklärt Piela das Prinzip.
Er wollte was Cooles machen
2011 hatte er in Witten sein Examen in Wirtschaftswissenschaften abgelegt, anschließend mit einigen Studienkollegen die Online-Marketing-Agentur Suxeedo gegründet. In Berlin, „weil da das Netzwerk für so etwas einfach besser ist“, erklärt Piela. Die Agentur läuft erfolgreich, 2012 ist er dennoch ausgestiegen. Zu viel Vertrieb, zu viel Projektmanagement. „Ich wollte lieber was Cooles machen. Etwas, was ich selbst haben will.“ Und selbst haben wollte er eben schon immer eine unkomplizierte Art, Geld per Handy zu überweisen – ohne mühsame TAN-Liste, aber genauso sicher wie bei Bank oder Sparkasse.
Der Geld-Empfänger braucht Avuba nicht zu installieren
Avuba ist kostenlos. Der Geld-Empfänger braucht Avuba nicht zu installieren. Er erhält einen Link per SMS, gibt seine Bankverbindung ein. Das Geld wird dann sicher überwiesen.
Alle Daten werden per SSL-Verschlüsselung übermittelt und in zertifizierten, als bankensicher eingestuften Rechenzentren gespeichert.
Guthaben auf Avuba-Konten sind pro Person bis zu 100 000 Euro gegen Ausfälle versichert.
Die App kann im AppStore (Apple) und bei Google Play (Android) geladen werden.
2013 fing die Planung an, im September 2014 wurde das Projekt realisiert. Nun ist Avuba in der Testphase, eine erste Version ist auf dem Markt. Ein paar tausend Nutzer gibt es schon. „Aber für 2015 haben wir einige neue Ideen auf Lager“, verspricht Piela. Ein richtiges Girokonto, eine Avuba-Kreditkarte – etwa in diese Richtung soll es gehen.
Zweifel am Erfolg muss der Herdecker nicht mehr haben: „Die Forbes-Nominierung ist wie ein Prädikats-Siegel für uns.“
Girokonto und Kreditkarte
Was Forbes getestet hat, kann schließlich so schlecht nicht sein. „Und beim Banking ist es für die Kunden ja immer enorm wichtig, dass der Anbieter keine unbekannte Größe ist.“ Forbes könnte also der Durchbruch sein – und dabei hätte Piela den beinahe verpasst: „Ich wusste von der Liste gar nichts. Bis dann die ersten Glückwünsche eintrafen“, erzählt er schmunzelnd. Aber nun sei er „schon stolz, das kann ich nicht anders sagen“.
Dass die Uni Witten/Herdecke ihren Anteil an seinem Erfolg hat, daran lässt Jonas Piela keinen Zweifel: „Die schaffen dort das Umfeld, in dem solche Sachen wachsen können, die schaffen den Nährboden für die Kreativität.“ Außerdem schaffe es die Uni immer wieder, viele interessante und engagierte Leute zusammenzubringen. „Und dann kann eben was Gutes passieren.“