Witten. . Die neue SPD-Stadtverbandsvorsitzende beschwört nach dem Rücktritt von Thomas Stotko die Geschlossenheit der Partei im nächsten Bürgermeisterwahljahr.
Nach der Beitragsaffäre des zurückgetretenen SPD-Stadtverbandsvorsitzenden Thomas Stotko setzt dessen Nachfolgerin auf die Geschlossenheit der Partei im kommenden Bürgermeisterwahljahr.
Unter dieser Bedingung hat Christel Humme das Amt erst übernommen. Das machte die 65-Jährige bei einem Gespräch am Sonntag (21.12.) nach der Hauptversammlung am Freitagabend (19.12.) klar. Die Delegierten wählten sie mit 78 Prozent – ein Ergebnis, mit dem sie unter den gegebenen Umständen sehr zufrieden sei.
An gute Zusammenarbeit bei Kommunalwahl anknüpfen
Humme erinnerte an die „Solidarität“ und „gute Zusammenarbeit“ der Partei bei der Erstellung des Kommunalwahlprogramms. „An diese Geschlossenheit möchte ich im nächsten Jahr anknüpfen“, sagt die frühere Bundestagsabgeordnete, die bis zur turnusmäßigen Vorstandswahl im Mai gewählt ist.
Ihr Nachfolger als Schatzmeister, der Bundestagsabgeordnete Ralf Kapschack, spricht von einer „offenen und ehrlichen Diskussion“ der Delegierten, die der „Situation angemessen war“. Dass die Öffentlichkeit erneut ausgeschlossen war, rechtfertigt der frühere Journalist. Es gebe Situationen, in denen die Partei hinter geschlossenen Türen diskutieren können müsse.
Große Abrechnung mit altem Vorstand blieb aus
Die große Abrechnung mit dem alten Vorstand soll es nicht gegeben haben. Was die über einen längeren Zeitraum nicht bezahlten Mitgliedsbeiträge Stotkos angeht, hätten Delegierte Unverständnis geäußert. Man sei sich aber einig, „jetzt nach vorne zu gucken“, so Kapschack, „und die vor uns liegenden Aufgaben geschlossen zu bewältigen“. Im September wird ein neuer Bürgermeister gewählt.
Im Januar sollen die Ortsvereine zusammenkommen, um den Antrag aus Ardey/Borbach zu diskutieren, die ganze Partei über die Kandidaten der SPD abstimmen zu lassen und nicht bloß gewählte Vertreter. Christel Humme spricht von einem „guten Vorschlag, um die Entscheidung auf breitere Füße zu stellen“. Die Zeit sei zum Glück vorbei, „wo der Parteivorstand sagt, so machen wir es“ – ein Satz, der sich nach einer schon erfolgten Urwahl auf die Gesamtpartei beziehen dürfte, nicht ausdrücklich auf Witten.
Bürgermeisterkandidaten im März bestimmen
Entscheidet sich die Mehrheit der Ortsvereine für das Verfahren, den Bürgermeisterkandidaten von allen Mitgliedern küren zu lassen, könnte diese Wahl im März stattfinden. Bis zum 7. März sollte der Bewerber nach dem ursprünglichen Fahrplan präsentiert werden. Die Vorschlagsfrist der Ortsvereine beginnt offiziell am 5. Januar. Die SPD-Spitze geht davon aus, dass die Ortsvereine mehrere Kandidaten benennen.