Die Lutherstraße wurde 1869 als „Kirchhofweg“ angelegt, erst 1913 wurde die Verbindung zwischen Ardey- und Johannisstraße nach dem Reformator Martin Luther benannt. Die Kreuzkirche und der Lutherpark prägen heute die nur 388 Meter lange Straße.

Die 1897 gebaute und im Zweiten Weltkrieg völlig zerstörte Kirche der Selbstständigen ev.-lutherischen Kreuzgemeinde wurde neu errichtet. Interessant: Weil die Bronzeglocken im Krieg eingeschmolzen wurden, erhielt die Kirche beim Wiederaufbau Glocken aus Bochumer Stahl – die sehr laut schallen. „Und das, obwohl wir der Glocke und dem Klöppel eine schalldämpfende Zinnlegierung verpasst haben“, schmunzelt Pfarrer Hinrich Schorling.

Der Lutherpark, der durch die Lutherstraße in zwei Hälfte geteilt wird, wurde Anfang der 50er Jahre als einer der ersten Naherholungsbereiche in Witten nach dem Krieg hergerichtet. Damals musste die Aushubhalde des 1943 gebauten und 1945 ausgebauten Tiefbunkers unter dem heutigen Lutherpark abgeräumt werden. Den Eingang zum Bunker gibt es übrigens immer noch – er liegt in der Bonhoeffer­straße. Dort wurden im Februar 1945 bei einer Massenpanik 38 Menschen zu Tode gequetscht.

Vor dem Zweiten Weltkrieg lag auf dem Gelände des heutigen Parks der zweite Wittener evangelische Friedhof. 1826 war dieser eingeweiht worden. Wer auf Spurensuche gehen möchte: Einzelne Grabsteine wurden im östlichen Teil des Parks stehen gelassen.