Die Wasserpest wütet im Kemnader Stausee.

Nur ein Mähboot hält die Schlingpflanze Elodea Canadensis im Zaum. „Es ist ein Kampf gegen Windmühlen”, sagt Markus Rudel vom See- und Bootseigner Ruhrverband. Derweil wird der Ruf nach dem Bagger immer lauter. Rudel spricht von „Planung in 2009/2010”. Für die Internationale Kanuregatta (20. bis 22.6.) war das Mähboot nahezu pausenlos im Einsatz, um auf der Rennstrecke die Schlingpflanzen zu köpfen. „Jetzt werden Fahrrinnen für die Motorschiffe und Freizeitboote freigehalten”, sagt Wilfried Perner, Geschäftsführer des Freizeitzentrums Kemnade (FZK). So wie er sieht auch Rudel das Wuchern der Wasserpest als Folge heißer Tage mit „ starker Sonneneinstrahlung” an. Auf dem Harkort- und dem Hengsteysee kann die aus Nordamerika eingeschleppte Schlingpflanze übrigens wuchern, wie sie will. „Das dort in den vergangenen Jahren eingesetzte Mähboot”, so Rudel, „war nur ausgeliehen. Es wird jetzt im Raum Hannover gebraucht.” Sollte zum Ende des Jahrzehnts der Kemnader See trockengelegt und ausgebaggert werden, kann nicht nur das Übel Wasserpest an der Wurzel angepackt werden. Vielmehr solle, so Rudel, die Verlandung am Seeboden durch Sinkstoffe und Schmutzpartikel der Ruhr beseitigt werden. Seit sieben Jahren schon macht Elodea Canadensis den Kapitänen, Bootsfahrern und Wassersportfreunden auf den Seen Harkort, Hengstey und Kemnade großen Kummer. „In 2005 kam es knüppeldick”, erinnert sich FZK-Chef Perner. In 2006 riss zum Glück ein Hochwasser viele Pflanzen aus dem Seeboden. In 2007, so Rudel vom Ruhrverband, sei im wolken- und regenreichen Sommer das Wachstum der Schlingpflanze „relativ kommod” geblieben. Behindert durch die Wasserpest werden Bootsfahrer, Kanuten, Ruderer und Segler. „Mann über Bord”, gewollt oder nicht, ist geradezu gefährlich. Perner: „In Schlingpflanzen geraten vor allem Kinder leicht in Panik.” Und: „Baden im See ist ja verboten!”