Bochum/Hattingen/Witten.

Wer zu spät kommt, den bestraft Bülent Ceylan gnadenlos. Auch beim Zeltfestival forderte der Komiker aus Mannheim Fans aus den hinteren Reihen auf, die zum Showbeginn noch freien Plätze vorn zu entern. „Platzkarten gibt’s jetzt nicht mehr.“

Für Stammgäste war der Gag mit der deutschen Tugend nicht neu, Erstbesucher, die zu spät kamen, fanden sich indes unfreiwillig im Programm wieder. Zum Teil mit so finsterer Mine, dass der Mime einer Frau Küsse andiente, bis das Lächeln zurückkehrte.

Der 35-jährige Sohn einer deutschen Mutter und eines türkischen Gastarbeiters hatte alle Figuren im Gepäck, die ihn landauf, landab bekannt und zu einem der erfolgreichsten Komiker gemacht haben. „Ganz schön turbülent“ ging’s zu mit Hasan, Harald und Arslan. Umjubelt wie immer war der Auftritt der bebrillten Pelzverkäuferin Anneliese, die mit offenem „Hoar“ ihre Lebensweisheiten zum Besten gibt.

Die begeisterten Fans zeigten sich vorbereitet, der Mittvierziger Ralf hatte sogar Paranüsse dabei. Das brachte ihm ein T-Shirt ein, weil Hassan nicht Wort halten konnte . Von wegen „Ich kann Paranüsse knacke mit die Arschbacke.“

Großen Applaus gab’s für Hausmeister Mompfred („Ich wurde schon mit der Wasserpumpenzange aus dem Mutterleib gerissen“), der zum Finale durchs Publikum schritt.

Verzichtbar war die rockige Gesangseinlage, die Ceylan als Zugabe dabei hatte. Aber so wurde er seinem T-Shirt gerecht – als „Hääädbänger“.