Kemnader See. .

3900 Tickets waren so schnell ausverkauft, dass ein Zusatzkonzert organisiert wurde. Und Adel Tawil von „Ich + Ich“ lieferte seinen Fans auf dem Zeltfestival Ruhr ein solides, schönes Konzert.

Die Tickets waren so schnell ausverkauft, dass die Veranstalter des Zeltfestivals Ruhr direkt noch ein Konzert ansetzten. Und wir reden von 3900 zahlenden Gästen, die „Ich + Ich“ am Dienstagabend auf den Festwiesen am Kemnader Stausee sehen wollen. Und eben noch mehr. Das sind Vorschusslorbeeren, die für sich sprechen.

Wie bereits sein Vorgänger und Zeltfestival-Eröffner Jan Delay lässt sich dann auch „Ich + Ich“-Frontmann Adel Tawil eine halbe Stunde länger Zeit, bis er das Publikum mit auf seine „Gute Reise“ nimmt. Schön und gut. Das ist es, was seine Fans hören wollen. Und das bekommen sie auch.

Saubere Gitarren-Soli auf Rumba-Rhythmen

Zur Eröffnung „Einer von Zweien“, der zweiten Auskopplung des dritten Albums, halten sich Pärchen aus den Mittvierzigern eng umschlungen, freuen sich Kinder auf Väterschultern und klatschen Ältere auf den Sitzplätzen im Rhythmus.

Und Tawil startet ein solides Konzert: Seine eindringliche Stimme, die Songs wie „So soll es bleiben“ und „Vom selben Stern“ ausmachen. Die Band mit Schlagzeug, E-Gitarren, Bass und Keyboard, die den nötigen Rock-Background ausmacht. Daneben: Saubere Gitarren-Soli auf Rumba-Rhythmen und ein Hauch von spanischer Gitarre. Verlässliche Backgroundsängerinnen. Und eine pompöse Lichtshow im Hintergrund.

„Gib mir deine Hand und rette mich“

Adel Tawil in schwarzem Outfit und entspannt am Mikrofon. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Adel Tawil in schwarzem Outfit und entspannt am Mikrofon. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool

Da kann Berliner Adel Tawil in seinem schwarz-schicken Outfit entspannt am Mikrofon stehen bleiben und von Zeit zu Zeit die Bühnenfront ablaufen. Und da stört es auch keinen, dass sich bei „Ich + Ich“ „dir“ auf „mir“, „Glanz“ auf „ganz“ und eben auch „Stern“ auf „hören“ und „Pflaster“ auf „Hass, da“ reimt.

Romantische Songpassagen wie „Gib mir deine Hand und rette mich“, „Lass mich dich trösten“ oder „Du bist das Pflaster für meine Seele“ – Grund genug für das Publikum, um einige Feuerzeuge oder leuchtende Handys zu zücken. Und genau damit räumten „Ich + Ich“ ja auch schon Preise wie den Echo, die 1Live-Krone und die Goldene Stimmgabel ab.

Wer übrigens Annette Humpe, das andere Ego des Popduos „Ich + Ich“ auf der Bühne vermisst – sie steht nie oder nur ganz selten mit darauf. Lediglich eine Yoga-Übung zu „So soll es sein, so kann es bleiben“, zu der Adel Tawil das Publikum mobilisiert, ist auf ihre sportlichen Aktivitäten zurückzuführen. Naja, und die Texte und Arrangements gehen natürlich auch auf ihr Konto.

Wer neugierig geworden ist, kann sich „Ich + Ich“ am Mittwoch, 1. September, noch einmal beim Zeltfestival anschauen. Denn da startet um 19.30 Uhr das Zusatzkonzert. Und es gibt noch Karten.