50 Jahre alt und doch so gut wie neu: Das Jugendheim an der Emilstraße kennt keine Abnutzungserscheinungen. Bereits drei Jahre bevor die Evangelische Gemeinde Höntrop ihre Selbstständigkeit erlangte, wurden die Pforten des Hauses geöffnet.
Am Wochenende feierte die Gemeinde den fünfzigsten Geburtstag ihrer geschichtsträchtigen „guten Stube”. Dabei ist der Name eher irreführend, wie Pfarrer Holger Dirks bestätigt: „Es war immer ein Gemeindehaus, aber weil es stets eine starke Jugendarbeit gab, hat sich wohl der Begriff Jugendheim etabliert.” Außerdem vermutet der Geistliche, dass 1959 auch Refinanzierungsmöglichkeiten bei der Namensgebung eine Rolle gespielt haben. „Wir haben schon überlegt, dem Haus einen anderen Namen zu geben. Doch die Umbenennung wäre ein richtiger Akt, weil die Bezeichnung Jugendheim in den Köpfen verwachsen ist”, weiß Dirks. Macht aber nichts, denn mit einem Schmunzeln stellt er fest: „So bleiben wir als Gemeinde eben jung, frisch und fromm.”
Rüdiger Hagenkötter ist Küster - wie sein Vater
Mit der Heim-Geschichte kennt sich Rüdiger Hagenkötter aus. Er arbeitet seit elf Jahren als Küster, zuvor hatte bereits sein Vater das Amt 18 Jahre lang inne. Der Bau sei durch die stark wachsende Gemeinde notwendig geworden, warum er seinen Platz an der Emilstraße fand, sei jedoch nicht genau bekannt. „Ursprünglich stand dort auch einmal ein altes Villengebäude, was der Besitzer vermutlich zur Verfügung gestellt hat”, schätzt Hagenkötter.
Fest steht hingegen, dass im Laufe der Zeit mehrere Renovierungen das Jugendheim fit gehalten haben. „In den vergangenen Jahren haben wir beispielsweise die Räume Schritt für Schritt auf den neuesten Stand gebracht”, bestätigt Kirchbaumeisterin Brundhilde Zausch. Das Dach wurde neu gedeckt und eine Küche eingerichtet: „In der Küche hat unter anderem das Gemeindecafe´ seinen Platz gefunden hat”, erläutert Dirks.
Stammgäste schon seit vielen Jahren
Schon seit 1959 probt der Bläserkreis Höntrop im Haus, auch der Schachverein und eine Taekwondo-Gruppe sind seit gut 30 Jahren Stammgäste des Jugendheims. Der Senioren- und der Töpferkreis halten an der Emilstraße ihre Treffen ab und seit vier Jahren auch eine Männerkochgruppe. Kurz und gut: „Das Haus wird allgemein von Höntropern genutzt”, stellt Dirks fest. Das Gebäude befindet sich in gutem Zustand, so dass Holger Dirks in naher Zukunft plant: „Wir möchten das Heim barrierefrei, also behindertengerecht, machen. Das hat damals beim Bau noch keine Rolle gespielt.” Ein Teil des Festerlöses, das am Freitag mit einer Ü-30 Party begonnen hatte und am Sonntag mit Gottesdienst und Platzkonzert fortgesetzt worden war, soll dafür verwendet werden.