. Baugenossenschaft Bochum hat Niederlassung am Frankenweg eröffnet. Mieter und Eigentümer in diesem Viertel ziehen für Verbesserungen an einem Strang

Mittendrein zieht’s die Baugenossenschaft Bochum. Ins Herz des Germanenviertels. 163 Wohnungen hält die Genossenschaft hier am Franken- und Friesenweg sowie am Sachsenring vor und ist damit der größte Vermieter im Viertel. Insgesamt 700 Wohnungen gibt es im Germanenviertel, weit über 400 davon sind Eigentumswohnungen, weitere über 100 gehören verschiedenen Investoren und sind vermietet. Ein Mischgebiet also.

„Wir können hier nur gemeinsam mit allen Bewohnern viel erreichen“, so Oliver Krudewig. „Und deshalb haben wir hier die Niederlassung eröffnet.“ Das Ladenlokal liegt am Frankenweg 47, ist angemietet, „weil wir selbst solche zentral gelegenen Räume nicht haben“, erläutert der Vorstand. Zwei Teilzeitkräfte sind werktags zwischen 8 und 16 Uhr als Ansprechpartner für die Bewohner da.

Nicht immer ganz einfach sei die Situation im Germanenviertel. Hier halten einige Investoren Wohnungsanteile, leben aber selbst in ganz anderen Städten, weit weg, und sind nicht immer für alle Belange greifbar.

„Wir müssen hier zusammenarbeiten“, sagt Egon Korting (77). Er wohnt seit Mitte der 70er Jahre am Sachsenring, ist eingezogen, als die Häuser gerade bezugsfertig waren. „Ich bin bislang hier der Hausmeister“, sagt er. „Und soll es auch auch bleiben“, ergänzt Krudewig, „denn er kennt hier alle Leute.“ Zudem wird ein Vollzeit-Hausmeister, der dann für alle 700 Wohnungen der Genossenschaft in Wattenscheid zuständig ist, Quartier am Frankenweg beziehen.

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Korting hält auch gute Kontakte zur den privaten Wohnungseigentümern. Etwa zu Dorothee Klaphecke vom Friesenweg, die zum Kreis der Wohnungseigentümer-Vertreter zählt und sich im Viertel engagiert. „Es lohnt sich, hier zu leben. Wir haben alles in der Nähe; Geschäfte und beste Verkehrsverbindungen“, sagt sie. Und: „Wir wollen hier gemeinsam daran arbeiten, die Siedlung schöner und lebenswerter zu machen.“ Das kommt Krudewig von der Genossenschaft sehr zu pass. Denn er stellt sich vor, auch präventiv, vorausschauend zu wirken. So habe er Kontakt zum Landesbauministerium aufgenommen, um Mittel für die Verschönerung und Verbesserung locker zu machen. Gepflegte Grünanlagen oder energetische Sanierungen vorzunehmen seien die Ziele. Für das Miteinander ist auch der Privateigentümer Eckhard Brockhoff, der hier 55 Wohnungen besitzt und vermietet. Der gebürtige Wattenscheider lebt jetzt in Essen. Tochter Sonja kam gestern zur Niederlassungs-Eröffnung und bestätigte die Philosophie, an einem Strang zu ziehen – für das Germanenviertel.