Unabhängige Wähler-Gemeinschaft richtet Fragenkatalog an den Umweltausschuss des Rates.Die teils drastische Überschreitung von Grenzwerten führt zu erhöhter Wachsamkeit

Staubmessgeräte wurden an der Osterfeldstraße installiert. Liegen Ergebnisse vor? fragt die UWG. Foto: WAZ, Klaus Micke
Staubmessgeräte wurden an der Osterfeldstraße installiert. Liegen Ergebnisse vor? fragt die UWG. Foto: WAZ, Klaus Micke © Klaus Micke/WAZ

Mit der Situation der Becker-Deponie in Günnigfeld soll sich nach dem Willen der Unabhängigen Wähler-Gemeinschaft (UWG) der Umweltausschuss in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause beschäftigen.

Heinz-Werner Linke, stellvertretendes Mitglied in diesem Gremium, hat einen Fragenkatalog zusammengestellt, der sich mit den Messwerten der Deponie und einer möglichen Ausweitung der Kapazitäten beschäftigt.

Zur Vorgeschichte: Bereits im Februar 2006 hatte die UWG zahlreiche Fragen sowohl im Umweltausschuss als auch in der Bezirksvertretung bezüglich der Belastung der Anwohner durch Emissionen im Zusammenhang mit dem Betrieb der Deponie gerichtet. Da nach Auskunft des staatlichen Umweltamtes in Hagen beim Verkippen von Deponieschüttgut auch sehr problematische Stoffe von der Firma Becker angenommen wurden, die so nicht hätten angenommen werden dürfen, wurden Bodenproben entnommen und vom Umweltamt Hagen untersucht.

Folgendes wurde nach Angaben der UWG festgestellt: Bei der Entnahme von Proben dieser Problem-Schüttgüter wurden bei neun von zehn Proben deutliche Überschreitungen der Grenzwerte festgestellt, bei einer Probe (Blei) sogar die doppelte Menge als eigentlich erlaubt. Diese Überschreitungen hatten zur Folge, dass nun jährlich zehn statt der bisherigen zwei Bodenproben entnommen und untersucht werden sollen. Außerdem wurden an der Osterfeldstraße, vor den Häusern Nr. 84 und 92 Staubmessgeräte installiert, um die Staubbelastung der Anwohner zu überprüfen.

Der Schüttbereich II (jetziger Bereich bis zur Erzbahn-trasse) darf nur bis zum 15. Juli 2009 betrieben werden. Für den Schüttbereich III, zwischen Osterfeld- und Friedhofstraße, lag bisher keine Genehmigung vor. Dafür muss ein Nutzungsantrag gestellt werden.

Die UWG fragt vor dem Hintergrund jener Sachverhalte an: Liegen die Ergebnisse der zehn untersuchten Bodenproben vor? Wenn ja, bittet die Fraktion um entsprechende Informationen. Gibt es Ergebnisse der Staubmessungen an der Osterfeldstraße? Auch in diesem Fall fragt die UWG nach den Daten. Hat die Firma Becker, Tochterunternehmen der Thyssen Krupp Real Estate, schon einen Nutzungsantrag für das Schüttgebiet III gestellt, oder wie ist der Sachstand in dieser Angelegenheit?