Wattenscheid. .

Rund 60 Meter tief war der ehemalige Schacht 2 von Centrum auf dem Gelände an der Hansastraße. Vor einigen Monaten, als der Deckel geöffnet wurde, um den Schacht neu zu verfüllen, konnte man noch einen Blick hinab werfen, wo tausende Bergleute über Jahrzehnte einst einfuhren. „Die Verfüllarbeiten sind komplett abgeschlossen“, so Presssprecherin Heike Neumeister von ThyssenKrupp. Dass hier einst ein Schacht war, ist nicht mehr zu erkennen. Allein die übrig gebliebenen ehemaligen Zechengebäude erinnern noch an den Standort.

Einst Standort der Firma Keller

Von der Zeche Centrum, die einst viele tausend Menschen beschäftigte und Wattenscheid prägte, ist nicht viel übrig geblieben. Schacht 2 befand sich an der Hansastraße, wo noch das markante Maschinenhaus und die rote Ziegelgrenzmauer erhalten sind. Dort war über Wochen eine Großbaustelle: Der alte Schacht, vorher voller Schlamm und Gestein, wurde ausgebaggert und mit Beton verfüllt. Einsturzgefahr sei von dem massiv ausgemauerten Schacht, auf dem sich eine dicke Betonplatte befand, nicht ausgegangen. Hintergrund der Arbeiten, von ThyssenKrupp Real Estate in Auftrag gegeben, seien vielmehr allgemeine Sicherungsmaßnahmen im Altbergbau. Die Real Estate ist das Immobilien-Unternehmen im ThyssenKrupp Konzern. Beauftragt wurde die DMT bzw. als ausführende Firma Heitkamp.

Noch unklar ist, was auf dem ehemaligen Zechengelände neben dem Aldi-Markt passieren könnte, z.B. Neubebauung oder Neunutzung leerer Gebäude. Ein Großteil der Fläche wurde von der mittlerweile geschlossenen Traditionsfirma Keller mit ihren Geschäftsfeldern Feuerwerk und Festival genutzt; diese Gebäude stehen jetzt leer. Für viele ehemalige Montanstandorte will die ThyssenKrupp Real Estate durch ein „nutzungsorientiertes Flächenrecycling und eine konzeptionelle Standortentwicklung Grundstücke einer neuen Wohn-, Gewerbe- oder Freizeitnutzung zuführen“. Rückblick: 1865 erfolgte der Förderbeginn auf Schacht 2, über dem sich ein Malakow-Turm befand, 1929 die Stilllegung; zeitweise wurde er zum Wetterschacht. 1963, mit der Schließung der Zeche Centrum, erfolgte dann die Verfüllung des Schachtes. Stillgelegt wurde die Zeche am 31. März 1963 – damit endete ein über 100-jähriges Stück Bergbau- und Wirtschaftsgeschichte von Wattenscheid. Schacht 2 und die Schächte der Zeche Fröhliche Morgensonne wurden verfüllt und die Anlagen größtenteils abgebrochen.