. Bei der neunten Auflage vom „Kemnader Burglauf“ zu Gunsten „benni & co.“ können beim Jedermann-Lauf erstmals Menschen mit Behinderung mitmachen

Bald ist wieder Burglauf an der Kemnade. „Gesunde Beine laufen für kranke“, hieß es die vergangenen acht Male, beim Benefizlauf zugunsten muskelkranker Kinder.

Bei der neunten Auflage am 31. August können beim Jedermann-Lauf (vier km) nun erstmals auch Menschen mit Behinderung mitlaufen oder -fahren. „Inklusion, keiner soll ausgeschlossen werden“, sagt Silvia Hornkamp, Geschäftsführerin der „Deutschen Duchenne-Stiftung der Aktion benni & co.“. Seit dem Ausbau der Inliner-Strecke ist der See jetzt auch barrierefrei zu umfahren.

Der Lauf ist längst zur Institution geworden. Damit will will die Stiftung auf das Schicksal von Duchenne-erkrankten Jungs aufmerksam machen. Muskeldystrophie Duchenne (DMD) befällt nur das (männliche) Y-Chromosom und führt dazu, dass Betroffene etwa ab dem Alter von acht Jahren im Rollstuhl sitzen. Wegen der Schwächung des Herzmuskels führt es auch zu einer deutlich verkürzten Lebenserwartung.

Forschung nur stückchenweise

Der Burglauf ist für alle Sport- und Spendenwilligen offen, Bratwurst und Spielmobil etc. gibt es auch. Die Erlöse kommen der Vereinsarbeit zugute. Der Verein betriebt u.a. Fundraising (Sendenrekrutierung) für die Erforschung von Therapiemöglichkeiten, außerdem berät er betroffene Familien. „Wir merken, dass die Beratung immer mehr in Anspruch genommen wird, die Projekte entwickeln sich“, so Silvia Hornkamp.

„benni & co. sucht übrigens noch immer einen Raum, der das Beratungsangebot barrierefrei zugänglich macht. Die aktuellen Räume in der Nikolaistraße 2 in Wattenscheid geben das nicht her. Über ernst gemeinte Raum-Angebote würde sich der Verein freuen, sagt die Geschäftsführerin.

Was die Therapieforschung angeht, so gehe es immer noch nur „stückchenweise weiter“. Die Studie zum sogenannten Exon Skipping (Überspringen der fehlerhaften DNA-Information, WAZ berichtete) etwa sei abgebrochen worden. Immerhin habe die Europäische Union kürzlich das Medikament Ataluren unter Auflagen zugelassen. Es kann den Krankheitsverlauf bei bestimmten Mutationen von DMD verlangsamen.

In den vergangenen Jahren konnte „benni & co.“ jeweils um die 10 000 Euro für seine Arbeit sammeln. In diesem Jahr freut sich der Verein über Rekord-Zahlen: „Insgesamt haben sich über 700 Menschen angemeldet“, sagt Hornkamp. Die Voranmeldefrist ist bereits abgelaufen. Wer mitlaufen oder -fahren will, kann sich immer noch am Start-Sonntag, 31. August, vor Ort anmelden. „Wir haben auf jeden Fall noch Kapazitäten“, ist Silvia Hornkamp sicher.