. Siedlergemeinschaft Südfeldmark sammelt Unterschriften für neue Leitungen
„Nasse Keller sind wir schon gewöhnt“, sagt Reinhold Berlin von der Siedlergemeinschaft Südfeldmark – auch stellvertretend für seine Nachbarn, speziell von der Derfflingerstraße. „Aber die Starkregen der vergangenen Tage haben und allen neue Rekord-Wasserstände beschert.“ Und da zu befürchten sei, dass ähnliche Unwetter wie in den vergangenen Woche auch in Zukunft häufiger vorkämen, so die Siedler, sei der Vorstand zu der Auffassung gelangt, dass die veraltete Kanalisation „unverzüglich saniert“ werden müsse.
Diesbezüglich sollen auch Anträge gestellt werden. Etwa an die Lokalpolitik, die Oberbürgermeisterin, die Bezirksvertretung. Sie alle müssten in die Pflicht genommen werden, meinen die Siedler. Sobald das Ergebnis einer Anwohnerbefragung – bei Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern der Siedlergemeinschaft – vorliege, gehen Anträge auf den Postweg. Die Siedlergemeinschaft gibt als Antwort-Frist den 18. August an. Ab sofort seien nun Beauftragte der Siedlergemeinschaft am Werk, alle Südfeldmarker aufzusuchen und sie nach ihrer Meinung zum Thema „sofortige Sanierung des Kanalnetzes in der Südfeldmark“ zu befragen.
Im Antrag heißt es, dass auch zunehmend Oberflächenwasser an „diesem Desaster“ Schuld sei. Schon seit Jahren kämpfe der Vorstand der Siedlergemeinschaft für die Sanierung der veralteten Kanalisation. Diese sei vor mehr als 40 Jahren teilweise saniert und erneuert worden, „allerdings ohne Blick in die Zukunft mit einem geringen Rohrdurchschnitt.“ Das jetzige Kanalnetz bestehe aus Rohren, die einen zu kleinen Durchmesser hätten. Vor ca. 13 Jahren, so will es die Siedlergemeinschaft wissen, wurde nach massiven Eingaben des Vorstands begonnen, das Kanalnetz in der Südfeldmark auszubauen. „Leider wurde dieses Projekt schon bald durch das hochspekulative Cross Border Leasing der Stadt gestoppt. „Seitdem werden wir Jahr für Jahr vertröstet, mit dem Argument, dass kein Geld vorhanden ist.“ Viele Anwohner sind betroffen. So auch Peter Schneider, stv. Vorsitzender der Siedlergemeinschaft. Den Keller seines Hauses an der Derfflinger Straße muss er regelmäßig auspumpen. Und zu allem Überfluss dringt auch Wasser durch eine Kellerwand. Schneider vermutet, die Revisionsklappe schließe nicht mehr, da Wasser und Dreck aus den Straßenkanalrohren zurückschwappen und die Klappe verschmutzten.
Gullys sind total verstopft
„Weil am vergangenen Samstag ein neues Hagelunwetter drohte, haben sich Anwohner um die Parkallee 30/32 daran gemacht, die Gullys in der Umgebung zu prüfen.“ Das teilte das Ehepaar Strecker, Parkallee in Günnigfeld der WAZ mit. Und: „Dabei bestätigte sich, dass Stadt, Tiefbauamt, Grünflächenamt oder wer auch immer zuständig ist, die Gullys im Park nicht ordnungsgemäß reinigt.“ Streckers haben Fotos gemacht, wie das Gitter mit dem Rasen verwachsen ist und „dass dort seit Wochen niemand mehr das Gitter angehoben hat.“ So lasse ein Gully keinerlei Wasserabführung mehr zu, „und das seit mehr als ein paar Wochen.“ Weiter teilte das Ehepaar dann am Sonntagebend mit: „Wir haben die Gullys nicht nur überprüft, sondern so gut wir konnten mühevoll saubergemacht und von Schlamm und Unrat befreit, was wir sowieso oft genug machen, wenn hier mal wieder Land unter ist.“
Sie sind verärgert, dass sich die Stadt nicht richtig um die Gullys hier im Park und in den angrenzenden Straßen kümmere. Dabei sei hinlänglich bekannt, wie prekär sich hier die Situation bei Starkregen gestaltet.
Dazu Oliver Trappe, städt. Presseamt: „Als schnellste Maßnahme bitten wir, uns diese Zustände über den ,Mängelmelder’, der auf der Bochumer Internetseite zu finden ist, zu melden.“ (www.bochum.de/maengelmelder)
Mit dem Leiter der Abteilung Entwässerung des Tiefbauamtes Bochum, Karl-Heinz Ahlbach, hat Reinhold Berlin bereits telefoniert. Und Ahlbach habe auch gesagt, „dass er sich noch einmal melden und sich die Situation hier vor Ort einmal anschauen will.“ Weitere Stellungnahmen der Stadt, auch zum Gully-Problem in Günnigfeld, folgen.