Wattenscheid. Ein Verwirrter 21-Jähriger stürmte am frühen Mittwochmorgen die Arbeitsagentur in Wattenscheid. Die Polizei nahm ihn mit vereinten Kräften fest. Zuvor versuchte der Mann, der bereits zwei Tage vorher in einem Flüchtlingsheim auffällig geworden war, einen Überfall auf eine Frau.

Erst mit mehreren Beamten schaffte es die Polizei am vergangenen Mittwochmorgen kurz vor 7 Uhr, den randalierenden, gewalttätigen 21-jährigen Mann in den Griff zu bekommen. Er hatte das Jobcenter Wattenscheid gestürmt, dort einen Mitarbeiter angegriffen und gewürgt und war auch auf mehrere Mitarbeiter/-innen losgegangen.

Wie Kristina Räß von der Polizeipressestelle gestern weiter auf Anfrage der WAZ mitteilte, alarmierten die Jobcenter-Mitarbeiter die Polizei, nachdem sie selbst den Schwarz-Afrikaner nicht beruhigen konnten. Mit mehreren Beamten eilte die Polizei sofort zum Jobcenter im Rathaus, das sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Wattenscheider Polizeiwache befindet. Laut Sprecherin Räß randalierte der Mann weiter, schmiss in einem Büro mit Gegenständen, etwa einem Stuhl, um sich. Erst mit vereinten Kräften konnten die Polizeibeamten den Mann sichern, ihm Handschellen anlegen. Da er als psychisch krank gilt, wurde er in ein Krankenhaus gebracht, wo er sich nach wie vor aufhalten soll.

Bereits zuvor aufgefallen

Bereits am vergangenen Sonntag, so Polizeisprecherin Räß, sei der Mann im Flüchtlingsheim an der Wohlfahrtsstraße in Bochum-Wiemelhausen, wo er bis dahin untergebracht war, auffällig geworden. Er soll dort Mitbewohner geschlagen haben. Auch hier wurde die Polizei alarmiert, die ihn in Gewahrsam nahm. Und auch hier sei er gegen die Beamten gewalttätig geworden. Ein Beamter habe einen Mittelhandbruch erlitten.

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Am späten Dienstagabend, 22. Juli, gegen 22.20 Uhr, griff die Polizei den 21-Jährigen im Gleisbett an der Straße Im Steinhof/Ottostraße in Wattenscheid-West auf. Der 1993 geborene Mann, vermutlich Kriegsflüchtling, war den Beamten von Zeugen als „verwirrte Person“ gemeldet worden. Danach wurde er wieder in Gewahrsam genommen. Und zwar auf der Wache in Wattenscheid. Gegen 6 Uhr wurde er auf freien Fuß gesetzt. In der Zeit bis etwa 6.30 Uhr am Mittwoch, als er dann das Jobcenter stürmte, habe er versucht, so Polizeisprecherin Räß, auf der Friedrich-Ebert-Straße einer Frau die Textiltasche samt Geldbörse zu entreißen. Die Frau wehrte sich, der Täter ging ohne Beute aus.

Roland Bröge, stv. Geschäftsführer des Jobcenters Bochum, zu dem Vorfall: „Den Mitarbeitern wurde sofort psychologische Betreuung an die Seite gestellt.“ Direkt betroffen waren, so Bröge, drei Mitarbeiter, aber noch mehrere waren zu dem Zeitpunkt im Jobcenter Wattenscheid anwesend. Neben dem Mitarbeiter, der gewürgt worden sei, habe eine Kollegin über Schmerzen im Arm geklagt. Eine weitere Mitarbeiterin sei ebenfalls leicht verletzt worden.