Wattenscheid. .
Von der Zeche Centrum, die einst viele tausend Menschen beschäftigte und Wattenscheid prägte, ist nicht mehr viel übrig geblieben. Schacht 2 befand sich an der Hansastraße, wo noch das markante Maschinenhaus und die rote Ziegelgrenzmauer erhalten sind. Dort befindet sich derzeit eine große Baustelle: Der alte Schacht, rund 60 Meter tief und mit viel Schlamm und Gestein gefüllt, wird ausgebaggert und anschließend mit Beton verfüllt.
Einsturzgefahr gehe von dem massiv ausgemauerten Schacht, auf dem sich eine dicke Betonplatte befand, nicht aus. Hintergrund der Verfüllarbeiten, von ThyssenKrupp Real Estate in Auftrag gegeben, seien allgemeine Sicherungsmaßnahmen im Altbergbau. Die Real Estate ist das Immobilien-Unternehmen im ThyssenKrupp Konzern, bei dem die Immobilienkompetenz gebündelt ist. Beauftragt wurde die DMT bzw. als ausführende Firma Heitkamp. Die Arbeiten sollen im Sommer abgeschlossen werden.
Was anschließend auf dem ehemaligen Zechengelände neben dem Aldi-Markt passiert, ob dort z.B. eine Neubebauung oder Neunutzung erfolgt, bleibt abzuwarten; dazu gab es von Real Estate noch keine Antwort. Ein Großteil der Fläche wurde von der mittlerweile geschlossenen Traditionsfirma Keller mit ihren Geschäftsbereichen Feuerwerk und Festival genutzt; diese Gebäude stehen jetzt leer.
Alte Maschinenhalle
Zum historischen Hintergrund: Im Jahre 1865 erfolgte der Förderbeginn auf Schacht 2, über dem sich ein Malakow-Turm befand, 1929 die Stilllegung; zeitweise wurde er zum Wetterschacht. 1963, mit der Schließung der Zeche Centrum, erfolgte dann die Verfüllung des Schachtes.
Die Stilllegung der Zeche wurde am 31. März 1963 vollzogen, damit endete ein über 100-jähriges Stück Bergbau- und Wirtschaftsgeschichte von Wattenscheid. Schacht 2 und die Schächte der Zeche Fröhliche Morgensonne wurden verfüllt sowie die dortigen Anlagen größtenteils abgebrochen.
Heutzutage sind lediglich die Gelände von Centrum 1/7 (rund um den Centrumplatz) und Centrum 2 (an der Hansastraße, schräg gegenüber der Bismarckstraße) noch als ehemalige Bergwerksgelände erkennbar. Im Bereich Centrum 2 erhalten ist die Zechenmauer und das ehemalige Fördermaschinenhaus, das um 1900 erbaut wurde und jetzt mit viel Efeu bewachsen ist, aber nicht unter Denkmalschutz steht.