. UWG und CDU verlieren ihre Mehrheit. Deutliche Verluste für die UWG
CDU und UWG, die bisher mit Hans Balbach auch den Bezirksbürgermeister stellten, haben ihre Mehrheit in der Wattenscheider Bezirksvertretung verloren.
Der Stimmenanteil der SPD, weiterhin stärkste Fraktion, stieg von 32 auf 34,6 Prozent. „An uns führt kein Weg bei der Wahl des neuen Bezirksbürgermeisters vorbei“, meinte gestern Abend der Vorsitzende der Wattenscheider Sozialdemokraten, Serdar Yüksel – und ist sich sicher: „Wir werden nach 15 Jahren wieder den Bürgermeister stellen. Mehrere Konstellationen sind möglich, wir sind offen für Rot-Rot-Grün, aber auch für die UWG und die CDU.“ Noch unklar ist allerdings, welcher Kandidat dafür ins Rennen geschickt wird: „Darüber werden wir jetzt beraten und uns dann festlegen.“ Auf Listenplatz eins liegt Manfred Molszich, der nicht abgeneigt scheint. „Das ist eine Möglichkeit. Allerdings galt bei uns noch nie der Spitzenkandidat automatisch als Bürgermeisterkandidat“, so Yüksel bei der Wahlparty im SPD-Büro an der Nikolaistraße.
Die Grünen stellen die Jüngsten
Keine Jubelstimmung kam dagegen nur wenige Meter entfernt in der UWG-Geschäftsstelle auf. Die Unabhängige Wähler-Gemeinschaft rutschte drastisch von 22 auf 15,7 Prozent ab. Damit hatte man überhaupt nicht gerechnet und auf mehr Stimmen gehofft.
Die CDU baute ihren Stimmenanteil leicht aus von 24 auf 25,5 Prozent. Die FDP, die vor fünf Jahren noch einen Sitz holte, rutschte von 5,1 auf 2,1 Prozent ab. Die Grünen steigerten sich dagegen von 7,5 auf 8,3 Prozent. Die Linkspartei ist weiterhin mit einem Mitglied in der Bezirksvertretung vertreten, ihr Stimmenanteil fiel auf fünf Prozent.
Freude bei den Grünen/Bündnis 90, die nicht nur mit einem erfahrenen und einem ganz jungen Vertreter, Olaf Krause (51) und Hans Bischoff (20), in die Bezirksvertretung einziehen, sondern mit dem Wattenscheider Sebastian Pewny, 22 Jahre, wohl das jüngste Ratsmitglied überhaupt stellen werden. Pewny: „Ich werde im Rat arbeiten, aber auch die Grünen in der Bezirksvertretung nach Kräften unterstützen.“
Zuwächse erzielten die Parteien am rechten Spektrum: Pro NRW und NPD verbuchten insgesamt mehr als vier Prozent. Pro NRW holte sogar 2,5 Prozent.