Wattenscheid. . Evangelische Kirchengemeinde Wattenscheid sucht dringend Käufer für die Gesamtimmobilie
„Das Ludwig-Steil-Haus muss verkauft werden“, so sagten es gestern auf einer Pressekonferenz Pfarrer Frank Dressler und der Sprecher der ev. Kirchengemeinde Wattenscheid, Norbert Philipp. Pfarrer Dressler: „Der Denkmalschutz steht an – und im Weg.“ Wie beide Kirchenvertreter weiter berichten, stehe das Steil-Haus „kurz vor der Eintragung“ in die Denkmalliste. Weiter heißt es, dass „die bisherigen Vermarktungsversuche stockten, da auf Initiative des Landtagsabgeordneten Serdar Yüksel (SPD) ein Antrag auf Denkmalschutz für das 1956 erbaute Ludwig-Steil-Haus gestellt wurde. Trotz Einspruch der Gemeinde ist mit einer Eintragung in die Denkmalliste zu rechnen.“
Stand der Dinge sei, dass das offizielle Schreiben zur Eintragung in die Denkmalliste noch fehle, jedoch auf dem Weg ist.
Das LSH soll, wie berichtet, Ende 2014 geschlossen werden. Eine Sanierung für ca. 2,4 Mio Euro hätte sich die Kirchengemeinde nicht leisten können. Da habe auch die evangelische Landeskirche schon vor dem Hintergrund des Haushaltssanierungskonzepts abgewunken. Zudem baut die ev. Kirche WAT ein neues Gemeindezentrum am Alten Markt. Und „wir können uns nicht drei denkmalgeschützte Gebäude leisten.“ Denn auch Friedenskirche und Alte Kirche stehen unter Denkmalschutz.
Kontakt zur Gemeinde
Interessenten, die Kontakt aufnehmen wollen, können sich an den evangelischen Kirchenkreis Gelsenkirchen wenden.
Ansprechpartner ist der Mitarbeiter Franz Winzbeck unter 0209/ 1798460 oder per E-Mail unter Franz.Winzbeck@kk-ekvw.de
Also: Das LSH müsse einen neuen Besitzer finden. Es wird nun vermarktet als „Gemeindehaus/Jugendheim“ aus dem Jahr 1955; Eröffnung im Dezember 1956. Mit einer Grundstücksgröße von knapp 4600 qm und einer Nutzfläche von ca 1730 qm. Der avisierte Kaufpreis liegt bei 1,12 Mio Euro. Der Bodenrichtwert liegt bei 205 Euro pro Quadratmeter.
Der Denkmalschutz habe aber – aufgrund der Auflagen – nicht unbedingt nur negative Auswirkungen, so Pfarrer Dressler. „Die Architektur des Hauses bleibt erhalten und der Investor hat höhere Abschreibungsmöglichkeiten.“ Die künftige Nutzung der Immobilie sei mit der Stadt Bochum und der Ev. Landeskirche von Westfalen abzustimmen. Damit wäre die Umnutzung als Moschee dort nicht möglich. Pfarrer Dressler zum Gemeindezentrum am Alten Markt: „Die Finanzierung des Neubaus mit ca. zwei Mio ist gedeckelt und unabhängig vom Verkauf des Ludwig-Steil-Hauses.“ Doch sei der Verkauf des LSH für die derzeitige Haushaltssituation unverzichtbar. Die Jugendarbeit im Steil-Haus wird mit dessen Schließung eingestellt. Doch, so Pfarrer Dressler, „gibt es schon Perspektiven, in der benachbarten St. Joseph-Gemeinde Gruppenarbeit fortzusetzen.“ In der Innenstadt werde ein Jugendcafé in Absprache mit dem städt. Jugendamt eingerichtet. Im neuen Gemeindezentrum werden kirchliche Jugendarbeit und die Kinderküche Platz haben.