Wattenscheid. .
Die Idee ist bestechend: Abriss der maroden Einfachturnhalle an der Märkischen Schule und Bau einer größeren Dreifachhalle an dem Standort. Und da dies im Zuge der „NRW-Sportschule“ erfolgt, erhält die Stadt einen satten Landeszuschuss von 80 Prozent zu den Hallenkosten von rund fünf Mio Euro. Doch Probleme bereiten derzeit Denkmalschutz-Fragen.
In diesem Jahr soll eigentlich schon der Baubeginn erfolgen. Was die Sache derzeit aber kompliziert und Zeit kostet, ist die Prüfung denkmalpflegerischer Aspekte. Denn der gesamte Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz und so kann die alte Halle ohne eine positive Stellungnahme der Denkmalbehörde nicht so einfach abgerissen werden. „Die Denkmalpflege fordert von der Stadt zumindest eine ausreichende Prüfung alternativer Standorte“, so Stadtsprecherin Wißing. Diese Liste sollen die Zentralen Dienste in diesen Tagen auf den Tisch bekommen.
Projekt NRW-Sportschule
Sobald die Unterlagen vollständig sind, findet ein erneutes Gespräch mit der Unteren Denkmalpflege statt, die dann wiederum eine Stellungnahme für die Obere Denkmalpflege in Münster zur Entscheidung erstellt.
Am Märkischen Gymnasium will die Stadt wie berichtet nicht nur eine moderne Dreifachsporthalle, sondern im Zuge dessen auch eine Mensa errichten. „Das wäre eine sehr gute Einrichtung, auf die wir dringend warten“, so Schulleiter Alfred Pieper-Eiselen.
Die marode Einfachhalle, die für den Neubau abgerissen werden soll, steht auf instabilem Torfgrund. Der millionschwere Landeszuschuss erfolgt für das Konzept der „NRW-Sportschule“: Die Stadt hatte sich mit einem Schulverbund (bestehend aus Hellweg- und Märkische Schule sowie Pestalozzi-Realschule und Maria Sibylla Merian-Gesamtschule) erfolgreich um diesen Fördertitel beworben. Der Titel „NRW-Sportschule“ ist aber mit Auflagen verbunden, u.a. hat sich die Stadt bereit erklärt, eine Dreifachturnhalle mit Kraft- und Gymnastikraum zu bauen.
Der Eigenanteil der Stadt an den Gesamtkosten (6 bis 7 Mio Euro) würde sich damit auf eine Nettobelastung von ca. 2,7 Mio Euro belaufen – weniger, als eine neue Einfachhalle kostet. Die jetzige „große Lösung“ brächte also mehrere Vorteile bei gleichem Eigenanteil für die Stadt: Eine neue, für Wattenscheid dringend benötigte Dreifachturnhalle und zudem die vom Märkischen Gymnasium dringend für die Übermittag-Betreuung geforderte Mensa, die sonst woanders mit vergleichsweise höheren Kosten zu bauen wäre.