Wattenscheid. Jugendliche der ev. Kirchengemeinde Höntrop haben Entwürfe kreiert. Arbeitskreis „Kirche und Kunst“ hat den von Lisa Breitenstein umgesetzt
Am Anfang steht die Idee. Am Ende ist sie ausgeführt. So schließt sich der Kreis, wird das Symbol Alpha und Omega (A und Ω) Realität. Die kunstvoll gestaltete Osterkerze, an der sich die ev. Kirchengemeinde Höntrop im vergangenen Jahr so erfreut hat, erhält eine Neuauflage, entworfen und gefertigt gleich von mehreren Generationen. Einige der insgesamt ca. 60 Mädchen und Jungen, die bald in der kleinen Kapelle und der Versöhnungskirche konfirmiert werden, haben die neue Osterkerze entworfen. Die Künstlerin Doris Pajonk und ihr Arbeitskreis „Kirche und Kunst“ setzten den besten Entwurf um. Der wird Ostern – in doppelter Ausfertigung – in beiden Gotteshäusern brennen.
„Die Idee kam im Konfirmandenunterricht“, so Pfarrer Dr. Uwe Gerstenkorn, der die Teenager im Gemeindehaus an der Emilstraße mit dem Bekenntnis des Glaubens vertraut macht. „Einige der Konfirmanden haben sich gut an die Osterkerze erinnert, wollten wieder eine haben. Das war die Idee, der Gedanke.“ Die Umsetzung erfolgte sogleich.
Mehrere Jugendliche schnappten sich Zeichenpapier mit Kästchen, griffen zu den vorgegebenen Hauptfarben Blau (für Wasser, Himmel), Rot (für Feuer und Freude) sowie Schwarz (das Kreuz). Orientiert haben sich die Konfirmanden am Triptychon (ein dreigeteiltes Symbol, Gemälde), das in der Versöhnungskirche den Altar ziert. Das A und Ω steht über dem Kreuz. Und dahinter geht die Sonne auf.
Die insgesamt zehn Entwürfe haben die Jugendlichen dann an den Arbeitskreis „Kunst und Kirche“ weiter gegeben. Dieser nun sollte entscheiden, welcher Vorschlag auf der Osterkerze realisiert wird. Doris Pajonk: „Alle Entwürfe sind toll. Es ist uns schwergefallen, eine Entscheidung zu treffen. Schließlich haben wir mit Punktevergabe abgestimmt.“
Detailverliebte Kleinstarbeit
Rund 20 Aktive, darunter 15 Frauen und fünf Männer, machen den Arbeitskreis „Kirche und Kunst“ aus. Regelmäßig treffen sich die Schaffenden und Kunstinteressierten im Gemeindezentrum der Versöhnungskirche im Preins Feld. Fünf von ihnen haben den Entwurf der Konfirmandin Lisa Breitenstein umgesetzt und in Kleinstarbeit die Symbole mit Wachs auf die beiden Osterkerzen aufgebracht. Die Kerzen brennen bald in der kleinen Kapelle an der Höntroper Straße und in der Versöhnungskirche.
Doris Pajonk, Künstlerin aus Höntrop und engagiert in der ev. Kirchengemeinde, hat vor vier Jahren den Arbeitskreis „Kirche und Kunst“ wiederbelebt. Es gab eine solche Gruppe schon einmal – vor vielen Jahren – in der Gemeinde. Seitdem leitet Doris Pajonk den Arbeitskreis. Wann immer sich die Gelegenheit bietet, unternimmt der Kreis auch Exkursionen zu Ausstellungen in der Umgebung.
Der Vorschlag von Lisa Breitenstein (13) ist von „Kirche und Kunst“ umgesetzt worden. Ganz glücklich sei sie. „Es ist schon toll, dass mein Entwurf bald in zwei Kirchen steht,“ sagt Lisa. Sie sei häufiger in die Versöhnungskirche gegangen, habe sich das Triptychon angeschaut. Ihr Motiv: die aufgehende Sonne, das Blau für die Lebenskraft und Weiß für die Auferstehung, orientiert am Kreuz, das in der Mitte steht. Der Kreis „Kirche und Kunst“ hat in detailverliebter Feinarbeit Wachsplatten in den vorgegebenen Farben auf die beiden Kerzen aufgebracht.
Doch auch die anderen Jugendlichen, darunter Gina-Marie Schwenzfeier (13), Carina Mönkemeyer (14) und Johannes Waltemathe (14) „finden es prima, der Kreativität mal freien Lauf zu lassen.“ Marcel Teusch (13) ergänzt: „Wir konnten künstlerisch und frei gestalten und so Kirche noch ganz anders erleben.“ Auch Victoria Schütze, Lea Michalk und Leia Kubillus haben Zeichnungen beigetragen, „die richtig gut sind“, bewertet Doris Pajonk. „Alle Konfirmanden haben die Symbolik umgesetzt, die Sonne, das Kreuz, Alpha und Omega, die Jahreszahl 2014 und natürlich die Farben verwendet.“