Wattenscheid. .
Auch nach Abschluss der Olympischen Winterspiele von Sotschi sind noch Medaillenjäger unterwegs. Doch wenn die Fleischer-Innung zum Contest bittet, geht es nicht um Punkte, Tore oder Bestzeiten, sondern um die Wurst. Die Metzgerei Dasenbrock mit Sitz an der Gewerbestraße hat sich heuer zum 13. Mal dem Qualitätswettbewerb des Fleischerhandwerks gestellt – und ist dabei mit 16 Medaillen als stadtweit bestes Unternehmen ins Ziel gekommen.
„Für uns ist dieser Wettbewerb immer eine Qualitätssicherung. Aber wir produzieren nicht für Medaillen, wir stellen unsere Erzeugnisse für die Kunden her“, gibt sich Philipp Dasenbrock ob des Medaillenregens bescheiden. Vielleicht hat sich aber auch eine gewisse Routine eingestellt, schließlich steht in der Firmenvitrine nicht nur der Fleischwurstpokal von 2014.
Konstantes Niveau
Die Dasenbrocks räumen konstant ab. Und das liegt an den eingereichten Produkten, und daran, dass sich die Familie im Team immer wieder etwas Neues einfallen lässt. So haben sie den Testern diesmal etwa die ostdeutsche Stöpel, eine Art Mettwurst, oder die „Blutwurst Madagaskar“ mit der Extra-Chili-Würze vorgelegt. „Schon der Name weckt doch Neugier“, findet Dasenbrock.
Zumindest so viel, dass sich das Interesse bereits im Absatz bemerkbar gemacht habe. Was derzeit sonst noch gut über die Ladentheke geht? Grillgut bis dato jedenfalls nicht. „Aber das ist auch nicht so schlimm. Umso besser laufen dafür weiterhin die Sonntagsbraten.“
Wenn’s ums Geschäft geht, will sich Philipp Dasenbrock nicht beklagen. Der große Discounter-Angriff auf die Traditionsmetzgereien scheint verpufft. Er kann sich vorstellen, woran das liegt. „Die jüngere Generation fängt wieder an, selbst zu kochen, steht dann gemeinsam am Herd. Auch die Kochsendungen im Fernsehen tragen zu einem intensiveren Bewusstsein für frische Produkte bei.“
Der 27-Jährige gehört mit seinem Bruder Uwe zur dritten Generation des Familienunternehmens, Hans und Marie Dasenbrock gründeten die Fleischerei am 20. Oktober 1958, bevor Ende der 70er Jahre deren Sohn Horst einstieg. Mit einem Stand auf dem Markt fing alles an, heute sind es neun Anhänger, die Plätze von Günnigfeld bis Mülheim ansteuern. 38 Mitarbeiter sorgen außerdem dafür, dass die zwei Filialen in Mitte und Höntrop versorgt werden – auch mit Nachtschichten.
Denn das ist die andere Seite der Medaille: Hinter dem Erfolg steckt viel Arbeit.