Wattenscheid. . Projekt Gemeindezentrum an der Alten Kirche nimmt jetzt Formen an
Jetzt geht’s los. Seit Montag wirkt die Säge am Standort „Alte Kirche“, um Platz zu schaffen für das neue Gemeindezentrum, das die ev. Kirchengemeinde Wattenscheid dort bauen will. Die ersten Bäume im Bereich des längst ausgedienten Albert-Schweitzer-Hauses sind gefallen.
Fertigstellung im nächsten Jahr
Die Planung für das neue Gemeindezentrum mit der Adresse Alter Markt 5 steht. Das Bochumer Büro „soan Architekten“ von Dirk Boländer und Gido Hülsmann ist mit der Planung beauftragt. Das neue Gemeindezentrum wird alles in allem rund ca. 450 qm groß sein, aufgeteilt in größere und kleine Raumeinheiten, die allesamt durch einen langen Flur miteinander verbunden sind. Die Alte Kirche – mit ihren rund 200 qm – bietet den größten Raum, soll multifunktional zu nutzen sein, etwa für Gottesdienste aber auch andere Veranstaltungen wie Kunst- und Kulturevents. Die Gebäude sollen insgesamt barrierefrei und funktional sein und modernen energetischen Anforderungen entsprechen. Pfarrer Frank Dressler und die Gemeinde stellen sich vor, hier Altes und Neues miteinander zu verbinden: Beibehalten werden der über 300 Jahre alte Kanzelaltar und die Orgelbühne. Das Kircheninnere wird saniert. Die Bänke werden herausgenommen und durch flexibel aufzustellende Stühle ersetzt.
Der Kirchbau wird durch ein Foyer mit dem neuen Zentrum verbunden. Der jetzige Eingang zum Gotteshaus, eigentlich ein Nebeneingang, wird nur bei Bedarf geöffnet. Der Haupteingang – unterhalb der Orgelbühne – ist durch das Foyer zu begehen. Dieses Foyer wiederum – mit ca. 100 qm Fläche – ist in Richtung Marktplatz ausgerichtet. Innen wird der Zugang farblich passend zum Sandstein der Kirche gestaltet. Laut Pfarrer Dressler „in leichten Messingtönen und zurückhaltendem Weiß und Grau“. Neben dem Eingangs- und Empfangsbereich bietet der L-förmige Neubau sowohl Gruppen-, Büro- und Lagerräume als auch einen Kinder- und Jugendraum. Dieser verfügt über einen separaten Eingang mit vorgelagerter Rasenfläche. Als weitere Begegnungsmöglichkeit dient ein als Grünfläche gestalteter Innenhof. Ob das Gemeindezentrum zum 400. Geburtstag der Gemeinde – am 28. September 2014 – fertiggestellt sein wird, bleibe abzuwarten, so Pfarrer Dressler gestern auf WAZ-Anfrage. Ob die alte Mauer, hin zum Markt, in der jetzigen Form erhalten werden könne, sei noch nicht sicher. Und auch die tatsächliche Anzahl der zu fällenden Bäume stehe noch nicht fest.
„Nichts gebracht“, so Anrainerin und Geschäftsfrau Ina Schlömann, habe die Unterschriftenaktion gegen die Baum-Fällungen.
Nachbarn und Hauseigentümer, die sich gegen das Fällen der alten Gehölze einsetzten, hätten das Gefühl, mit der Aktion „gegen Windmühlenflügel gelaufen“ zu sein. Auch der Verein „pro grün“ hatte sich für den Erhalt stark gemacht.