Was ist in Wattenscheid schön, was ist schäbig? In der Serie greifen unsere Leser nun diese Themen auf.
WAT schäbig
Fördermittel über 1,3 Mio Euro hat das Land zur Sanierung des Holland-Förderturms bereit gestellt. Die Gelder verfallen, wenn sie nicht bis Ende 2013 abgerufen werden. Die Entwicklungsgesellschaft-Ruhr Bochum hat bislang keine Sanierungsmaßnahmen eingeleitet, da sie zunächst ein weiteres Gutachten zur Standsicherheit des Turmes und Schachtverfüllung in Auftrag gab – die Zeit läuft davon. Zu dem Thema ist Heinz-Werner Linke ein Foto eines Motivwagens aus dem Karneval 1974 in die Hände gefallen: „Auch hier wird deutlich, dass die Zeche Holland (und damit auch der Turm) schon damals ,in Not’ war.“ 1974 wurde die letzte WAT-Zeche geschlossen.
WAT schäbig
Erneut wurde am Parkplatz zum Heimatmuseum Helfs Hof Sperrmüll abgekippt. „Es ist da ja so schön dunkel und unübersichtlich. Man hat sich nicht mal die Mühe gemacht, eine Lieferanschrift aus Bielefeld zu entfernen“, schimpft Museumswart Rudolf Wantoch.
WAT schön und schäbig
Die Stadt brachte dicke Nägel in den Kreisverkehren Hansastraße an. Dafür gibt es Lob und Kritik. „So ein Blödsinn, es kostet viel Geld, damit die Autofahrer nicht mehr durch den Kreis fahren“, meint Hans Buschkühl.
WAT schäbig
Die Post ließ den stark genutzten Briefkasten am Ginsterweg in Höntrop (am Supermarkt) abbauen, weil der Grundstücksbesitzer eine Miete forderte. Anwohner schlagen vor, den Kasten dort auf dem städtischen Grundstück anzubringen – da stand er schon mal.
WAT schäbig
„Ich bin erstaunt, wie Jahr für Jahr Wattenscheid an Niveau verliert: Unkraut wächst an Häuserseiten heraus, an vielen Stellen gibt es ausgewachsene Büsche. Gehwegplatten sind nicht nur in der Marien- und Voedestraße gefährlich, sondern in fast allen älteren Teilen der Stadt. Man muss immer nach unten schauen“, so Anna Chang. „Dass eine Stadt sich so einen Verfall gefallen lässt, ist traurig. Wo werden unsere Abgaben verwendet? Seit über 20 Jahren ist in vielen Teilen nichts mehr passiert. Schauen sie sich mal die Gegend um die Lohrheidestraße an. Es gibt ja nicht einmal Ab- und Auffahrrampen für Behinderte und Ältere. Außerdem muss die Polizei dort gegen die Raser vorgehen.“