Wattenscheid. .
Gemeinsam im Sinne Schwerstkranker arbeiten, Angehörige und Pflegekräfte entlasten: Der Hospizverein Wattenscheid kooperiert ab sofort mit den städtischen Altenheimen an der Graf-Adolf- und an der Bayernstraße, stellt ehrenamtliche Betreuer zur Verfügung, die mit den Bewohnern den letzten Weg zusammen gehen können, wenn sie gebraucht werden.
Für den Hospizverein schließt sich damit ein Kreis. Bereits in der städtischen Einrichtung Am Beisenkamp konnte die Gruppe vormals ihre Dienste anbieten, jetzt soll die Kooperation auch an den neuen Standorten aufleben.
Kreis geschlossen
Somit betreut der Hospizverein wieder flächendeckend alle Alten- und Pflegeheime in der Hellwegstadt. An der Bayernstraße in Bochum ergibt sich eine besondere Situation. Da das dortige Heim unter gleicher Leitung steht und unter gleichen Bedingungen wie das Haus an der Graf-Adolf-Straße arbeitet, war eine Ausweitung der Kooperation logisch.
Ob sie den Patienten nun in den eigenen vier Wänden besuchen oder im Pflegeheim: Für die 43 Betreuer des Hospizvereins ändert sich die Arbeitsweise nicht. Den Bedarfsfall melden Pflegedienstleiterin Heike Kickartz oder Einrichtungsleiterin Barbara Storck bei Koordinatorin Christel Müller-Ovelhey. Über Absprachen erfolgt die Auswahl des Ehrenamtlers. „Welche Interessen lagen vor? Welches Hobby hatte der Patient? Welche Musik hat er gern gehört?“ Das alles seien Fragen, die abgestimmt werden, wie Müller-Ovelhey erklärt. So habe es etwa ein Hobby-Gärtner eben leichter, zu einem anderen Hobby-Gärtner einen Zugang zu finden, der dadurch vielleicht letztmals die Möglichkeit erhält, eine gedankliche Reise durch seine Erinnerungen zu unternehmen.
Über das Palliativnetz sei zudem eine Versorgung in gewohnter Umgebung möglich. Schwerstkranke müssten in der präfinalen Phase nicht zwangsweise ins Krankenhaus und so auch noch eine räumliche Veränderung hinnehmen, konfrontiert mit fremden Personen, betont Barbara Storck weitere Vorteile.
Als Entlastung für die Pflegekräfte sei die Kooperationsvereinbarung ebenso ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung. „Viele würden sich ja gerne mehr Zeit für die Patienten in solchen Situationen nehmen, aber die Arbeit lässt es einfach nicht zu“, sagt Storck. Guten Gewissens könne nun der Hospizverein diese Aufgaben übernehmen.