Wattenscheid/Mellnau. Ferienkinder kommen heute zurück aus dem hessischen Zeltlager in die Hellwegstadt. Zwei Freizeitwochen mit Spaß, Abenteuer und auch Diskussionen

Nach zwei sonnigen Zeltlagerwochen in Mellnau kommen heute die 100 Kinder wieder in der Hellwegstadt an. Während der gemeinsamen Ferienzeit auf dem Zeltplatz des Wattenscheider Ferienlager-Vereins mit gleichaltrigen Jungs und Mädchen aus Wurzen und Leipzig erlebten die jungen Urlauber ein abwechslungsreiches Programm.

Jugendliche sprechen mit Politikern

Die ehrenamtliche Helfergemeinschaft bot unter der Leitung von Herbert Schwirtz und Wolfgang Matheus Spiel-Wettbewerbe, (Nacht-)Wanderungen, Discos, Videonächte, Traktorfahrten, ein Fußballturnier, Wasserspiele und Ausflüge ins Spaßbad nach Marburg und zur Sommerrodelbahn nach Biedenkopf an. Zum Ende der ersten Woche bekamen die jungen Urlauber Besuch aus der Heimat. Serdar Yüksel, der die Wattenscheider Interessen im Düsseldorfer Landtag vertritt, und Burkart Jentsch, Mitglied der Bezirksvertretung, reisten nach Mellnau, um in alten Erinnerungen zu schwelgen und mit den Kindern über ihre Interessen zu sprechen.

In einer Diskussionsrunde am Nachmittag erläuterten die beiden SPD-Politiker den interessierten Heranwachsenden zunächst, wie Politik auf Stadt- und Landesebene funktioniert. Lara Brehme (13) und Jan de Waal (14) erkundigten sich bei den beiden Gästen danach, ob davon auszugehen ist, dass es auch in der Zukunft für Kinder und Jugendliche Anlaufpunkte in Wattenscheid geben wird, wo man sinnvoll seine Freizeit verbringen kann. Während des 90-minütigen Informationsaustausches erläuterten die Ferienkinder den Politikern auch, wo es in Wattenscheid Nachbesserungsbedarf im Bereich der Kinder- und Jugendfreizeit gibt.

Vater des Zeltlagers

In den vergangenen zwei Wochen wurde die Freundschaft zwischen den langjährigen Teilnehmern aus Wattenscheid und Sachsen gefestigt und neue Freundschaften zu anderen Kindern wurden geschlossen. Gemeinsame Nachtreffen im Ruhrgebiet und Leipzig sind bereits in Planung. Die daheimgebliebenen Eltern erwarten ihren Nachwuchs heute gegen 17 Uhr an der Realschule in Höntrop.

Dem „Vater des Zeltlagers“, Herbert Schwitz, ist es zu verdanken, das seit 1990 Kinder und Jugendliche aus West und Ost auf dem Zeltplatz in Mellnau zusammenkommen. Ehefrau Hildegard erinnert sich: „Wir haben 1956 in der Südfeldmark mit den Falken angefangen, ein Ferienlager zu organisieren. Kurz darauf sind wir mit den ersten 60 Kindern ins Zeltlager gestartet. Damals kosteten 14 Tage Ferienfreizeit noch 30 Mark.“