Wattenscheid. .

Die Kinder sind offensichtlich glücklich, jetzt solch ein tolles Kletterschiff zu haben. Spielend können die behinderten und nicht-behinderten Kinder des Familienzentrums SPEM an den vielen beweglichen und bewegungsfördernden Gerüstteilen ihre sensomotorischen Fähigkeiten verbessern.

Die Anlage steht seit vergangener Woche. Zeitgleich wurden ein Sinnesparcours – mit unterschiedlichen Materialien, die man mit nackten Füßen erspüren soll – und zwei Fußballtore installiert. Offiziell eingeweiht und eröffnet werden die neuen Spielgeräte am kommenden Samstag, 22. Juni, wenn die Kita zwischen 15 und 18 Uhr ihr Sommerfest ausrichtet.

„Sommer, Sonne, Spiel und Spaß, in der SPEM bewegt sich was“, gibt das Familienzentrum als Motto aus und weist damit auf das Spielgelände hin, das „für Kinder aller Alters- und Entwicklungsstufen umgestaltet“ worden ist. Personal, Förderverein und Elternschaft haben ein buntes Programm auf die Beine gestellt: Neben Speis’ und Trank wird bei einem Fußballturnier für Sechs- bis Zehnjährige auf die neuen Tore gespielt; der Förderverein hat Gerlinde Lehrian vom Spielzeugladen „Kleine Raupe“ zum Kinderschminken gewonnen; ein Vater bietet einen Jonglage-Workshop an, an dessen Ende, wenn’s gut läuft, eine Kinder-Darbietung stehen soll. Zwei Kindergruppen bereiten außerdem einen „Farbentanz“ und eine „moderne Tanzperformance“ vor. Soweit es geht, alles aus eigener Kraft, laute die Programmdevise, erklärt SPEM-Leiterin Doris Salewski. Salewski lobt das Engagement ihres rund 45-köpfigen Fördervereins, der für das Kletterschiff und weitere künftige Aktionen richtig Geld in die Hand genommen hat.

In Zeiten sparender Städte sei dieser Förderverein viel wert, sagt dessen erster Vorsitzender Nico Röken. Als nächste Anschaffung ist zum Herbst „ein Sandspielbereich geplant“. Auch dafür müssen die engagierten Eltern Geld aufbringen. „Bislang lebt der Verein von privaten Spenden“, sagt Röken. Unternehmen oder andere Sponsoren seien als Mitglieder oder einmalige Spender natürlich hoch willkommen, betont er. Zu erzählen hat er auch die Geschichte von einem Großvater, der 65 wurde und seine Gäste bat, ihm nichts zu schenken, sondern das Geld stattdessen dem Förderverein des Familienzentrums zu spenden.

Auch der Förderverein wird sich am Samstag auf dem Sommerfest im Familienzentrum an der Emilstraße 44 vorstellen. „Neue Mitglieder sind immer willkommen“, sagen Röken und Silke Quirbach, die beiden Vorsitzenden.

Wer sich für den Förderverein interessiert, findet Informationen im Internet unter:

www.familienzentrum-spem.de

„Anerkennung und sensibler Umgang mit der Verschiedenheit, dem Anders-, Behindert- und Normalsein“, so stellt das Familienzentrum sein Selbstverständnis vor. Seit Mitte vergangenen Jahres wird in der SPEM „Inklusion“ (gemeinsame Betreuung von Menschen mit und ohne Behinderung) praktiziert. Die „integrative Gruppe“, die 20 Nicht-Behinderte und vier Behinderte zählte, wurde in zwei inklusive Gruppen aufgeteilt, von denen jetzt jede vier behinderte Kinder betreut. Die neuen Gruppen hätten sich gut eingespielt,so Doris Salewski. So bringe die Heilpädagogin, die 2012 mit weiteren Fachkräften neu eingestellt wurde und die seitdem im Gruppenalltag zugegen ist, durch ihre spezialisierte Ausbildung ein noch besseres Verständnis für die Bedürfnisse behinderter Kinder mit.