. Torsten Feger betreibt eine Modellflugschule und einen Helikoptershop.Ausweitung der Einsatzmöglichkeiten für 2014 geplant
Ein fremdartiges Surren heult auf. Die Kornhalme im Leither Feld stoben kreisförmig auseinander. Das sechsarmige Flugobjekt hebt geschmeidig ab, verweilt für einen Sekundenbruchteil schwerelos in der Luft und gleitet in die Ferne. Hinterm Steuer sitzt aber kein Außerirdischer auf Erdenexkursion.
Torsten Feger kontrolliert über seine Fernbedienung die Flugbahnen seiner Flugdrohne: „Sechs Elektrorotoren treiben den ‚Hexakopter’ an. Positionieren geht sowohl manuell als auch per GPS.“ Als Inhaber einer Modellflugschule und eines Verkaufsshops, kennt sich der 46-Jährige bestens aus.
Die Drohne begibt sich lediglich auf Friedensmissionen: „Die Kamerahaltung kann mit verschiedenen Objektiven bestückt werden, je nach Zweck des Aufklärungsfluges.“ Foto- und Videoaufnahmen von Immobilien, Gärten und Firmengeländen gehören dabei zu den häufigsten Aufträgen.
Schon immer spürte Feger eine Faszination für den Modellflug. Nachdem er sich als Kind vergeblich einen Mini-Flieger wünschte, besuchte er als 16-Jähriger einen Baukurs und übernahm zwei Jahre später die Leitung. Besonders angetan haben es ihm dabei Helikopter: Noch wendiger als ihre großen Verwandten, erreichen diese Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h mit enormer Beschleunigung. Die Spezialisierung auf Helis war daher folgerichtig und doch Zufall: „Ich wurde angesprochen, ob ich auch Unterricht für Helikopter geben könnte. Von da an lief alles von selbst.“
Für die Thermographie nutzen
2008 eröffnete er die Flugschule, ließ im Jahr darauf Shop, Werkstatt und Beratungsstelle folgen: „Wie ein Fahrlehrer begleite ich die Schüler beim Flug, kann über eine zweite Fernbedienung jederzeit eingreifen und korrigieren.“ Viele Kunden würden mit kleinen Spielzeug-Hubschraubern starten, „lassen diese durchs Wohnzimmer kreisen, kaufen sich ein richtiges Modell und verbuchen fünf Sekunden nach dem Abheben die erste Bruchlandung“, lacht er. Denn im Gegensatz zum „Kinderheli“ stabilisieren sich diese nicht von selbst: „Es gibt ein einfaches Beispiel: Legt euch eine Halbkugel mit der flachen Seite auf die Hand und versucht darauf mal einen Ball zu balancieren.“
Selbst erfahrene Hubschrauberpiloten zollen den Miniaturausgaben Respekt: „Ein Flugschüler war 20 Jahre Polizei-Berufspilot und empfand die Modelle in der Handhabung anspruchsvoller, da man nicht selbst in ihnen sitzt, sondern sich nur auf die Augen verlassen kann.“ Drei bis sechs Flugstunden benötige es, bis man Start, Landung und Schwebeflug beherrscht. „Die Modelle sind gezähmt. Eine Fahrschule lässt einen auch nicht direkt mit einem 911er in den Verkehr.“
Momentan ist er noch selbstständiger Versicherungsverwalter, „allerdings machen Schule und Geschäft schon rund dreiviertel meiner Arbeit aus.“ Für 2014 ist eine Ausweitung des Drohnenangebotes geplant: „Durch spezielle Kameras können diese dann auch im Bereich der Thermographie eingesetzt werden und Oberflächentemperaturen verbildlichen.“
Informationen zu individuellen Flugstunden und Preisen gibt es unter www.modellflugschule-ruhrgebiet.de. Weitere Info und Kontakt zum Shop, Weststraße 174, unter www.helishop-nrw.de.
Vier Kilometer beträgt die maximale Höhe, die ein Modellhubschrauber erreichen könnte. „Man fliegt aus Sicherheitsgründen aber grundsätzlich auf Sicht, sprich ca. 100 Meter“, so Feger. Vernünftige Einsteigermodelle seien bereits für unter 300 Euro zu haben.
Daten zum Helikopter im Flug: 0,7m Rotordurchmesser, 0,75m Länge. Schulungshubschrauber speziell für Flugtraining.
Daten zur Flugdrohne: Erreicht bis 30 km/h, Preis der Drohne allein liegt bei 800 Euro. Komplett mit Equipment (exklusive Kamera) bei ca. 3.500 Euro. Mit Nutzlast ca. vier Kilogramm Gewicht.