Wattenscheid. . Nach einer mehrmonatigen Serie von Diebstählen aus Krankenhäusern (auch in Wattenscheid) wurde nun der 38 Jahre alte mutmaßliche Täter festgenommen.

Der Mann hatte nachmittags zuvor die Notaufnahme eines Krankenhauses in Werden aufgesucht, um sich dort behandeln zu lassen. Eine Ärztin und eine Krankenschwester reagierten jedoch auf einen Warnhinweis des ermittelnden Kripobeamten, der Essener Krankenhäusern zugegangen war und verständigten die Polizei. Die eingesetzten Beamten nahmen den Verdächtigen fest. In seiner Kleidung fanden sie zwei Mobiltelefone, die er wenige Minuten zuvor Patienten des Krankenhauses aus deren Zimmern gestohlen hatte.

Der laut Polizei offenbar kokain- und spielsüchtige 38-Jährige ließ sich - zumeist unter dem Vorwand, er unterzuckere - quer durch das Ruhrgebiet und Westfalen als Notfallpatient stationär in Krankenhäusern unterbringen. Er entwendete danach jeweils umgehend die Mobiltelefone, Geldbörsen und Laptops seiner Mitpatienten und verschwand dann aus den Kliniken. Ermittlungsverfahren hat er unter anderem in Essen, Bochum, Gelsenkirchen, Herne, Wattenscheid, Castrop-Rauxel, Dortmund, Hattingen, Datteln, Recklinghausen, Lünen und Hagen auf sich gezogen. In einer ersten Vernehmung räumte der Festgenommene 18 Taten ein, 30 weiterer Taten wird er verdächtigt. Seine Beute versetzte er regelmäßig noch am Tag des Diebstahls in An- und Verkaufsgeschäften im Ruhrgebiet und bei diversen Drogendealern.

Der gebürtige Gelsenkirchener wurde heute dem Haftrichter vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen.

Der Beschuldigte versuchte, angebliche und tatsächliche Erkrankungen auszuspielen, um seine Inhaftierung zu vermeiden. So behauptete er bei seiner gestrigen Festnahme, unter Zuckerschock zu stehen, als die Beamten ihn mitnehmen wollten. Die Ärztin im Krankenhaus erklärte ihn jedoch für gesund. Im Polizeigewahrsam spiegelte er auch zunächst einen Zuckerschock vor, so dass die Polizisten dort einen Arzt alarmierten. Der erklärte ihn aber für haftfähig. Als auch dies nicht nutzte, gab er einen Schlaganfall vor. Auch den widerlegte der Arzt und ließ ihn in der Zelle.