Zu einer Studienfahrt nach Auschwitz bricht der Projektkurs Geschichte der Jahrgangsstufe 12 am 14. April auf. Dies teilt die Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule mit. Lehrerin Andrea Bugs-Schwill wird mit den 25 Jugendlichen das Stammlager und das Vernichtungslagers Birkenau besichtigen, zudem gemeinsam im Dokumentationszentrum des Museums arbeiten.
Dabei werden sich die Schüler mit drei großen Themenkreisen beschäftigen. Zunächst gelten die Recherchearbeiten den Opfern des Holocaust, wobei natürlich die in Auschwitz umgebrachten ehemaligen Wattenscheider und Bochumer Bürger eine besondere Rolle spielen. Ebenso wird sich die Gruppe über die Täter informieren. Durch die aktuelle Berichterstattung über die Fahndung nach noch 50 KZ-Wärtern aus diesem Lager ist der Umgang mit den Tätern und die Rolle der Justiz plötzlich in den Mittelpunkt gerückt.
Ein besonderes Augenmerk richten die Schüler aber auch auf die Überlebenden. In Krakau treffen sie den 93-jährigen Jozef Paczynski zu einem Zeitzeugengespräch. Paczynski hatte bereits 2006 persönlich die Gesamtschule besucht und von seinem Überleben in Auschwitz berichtet. Er war einer der ersten Häftlinge des Stammlagers und war dort ab 1940 als Friseur tätig.
Die Schüler werden die Ergebnisse ihrer Arbeit in einem persönlichen Portfolio dokumentieren. Schon auf der Fahrt selbst werden sie damit beginnen, die Eindrücke der Studienreise und die Arbeitsergebnisse für eine Präsentation in Wattenscheid auszuarbeiten.
Unterstützung
Unterstützt wird die Studienfahrt vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund (IBB), das mit seinem Personal vor Ort sowohl den reibungslosen Ablauf garantiert als auch bei den persönlichen Gesprächen für die Übersetzung sorgt. Durch die Förderung der Stiftung „Erinnern ermöglichen“ werden die Kosten für die Studienfahrt in einem angemessenen Rahmen gehalten, kündigt Martin Breuer, Leiter der Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule, an.