Wer Energie spart, reduziert automatisch auch seinen CO2-Ausstoß. Besser als wenig Strom, Gas oder Öl zu verbrauchen, ist aber der Umstieg auf sogenannte klimaneutrale Techniken. Zum Beispiel Holz.
„Bei der Verbrennung von Holz wird nur so viel COzwei frei gesetzt, wie der Baum zuvor aufgenommen hat”, erklärt Stefan Tiroke von der Ofenschmiede an der Gewerbestraße. Das ist zwar mehr, als wenn der Baum im Wald verrotten und sich der Kohlenstoff im Boden ansammeln würde. Bei der Verbrennung von Gas und Öl wird jedoch das CO2 freigesetzt, das seit Jahrmillionen gespeichert war und nun zusätzlich in die Atmosphäre geblasen wird.
Eine Möglichkeit mit Holz zu heizen sind die sogenannten Pellets: kleine Stäbchen aus gepresstem Restholz. In einem Raum im Keller, ähnlich wie ein Öl- oder Gastank, werden die Pellets gelagert. Ein Förderband transportiert sie in den Brennofen, der meist ebenfalls im Keller steht. Über einen Regler kann genau gesteuert werden, wie viele Holzstäbchen verbrannt werden. Der Ofen wiederum erhitzt einen Wassertank, der die Heizungen mit warmen Wasser versorgt.
Die Kosten für eine Holzpelletheizung, die auch im Urlaub vollautomatisch arbeitet, liegen zwischen 10 000 und 20 000 Euro und werden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit knapp 1000 gefördert. „Der Ofen an sich kostet etwa achttausend Euro, dazu kommen aber noch der Ausbau des Lagerraums, die Förderschnecke und viele Kleinigkeiten”, erklärt der Energieberater Christian Makowka. „Der Vorteil ist, dass die Preise für das Brennmaterial in den vergangenen Jahren kaum gestiegen sind”, berichtet Makowka. „Für viele Kunden ist auch die Unabhängigkeit von ausländischen Gaslieferungen ein wichtiger Grund, auf Pellets umzusteigen”.
Wer komplett unabhängig von Lieferungen sein möchte, sollte mit Kaminöfen heizen, davon ist Stefan Tiroke überzeugt. „Holz kriegt man immer irgendwo her”, sagt der 41-jährige Ofenbauer. „Und günstiger ist es auch”, fügt seine Frau Alexandra hinzu. „Wer das Holz ofenfertig kauft, also gehackt und mit einer Restfeuchtigkeit von zwanzig Prozent, spart etwa ein Drittel der Heizkosten ein.” Wer das Holz selbst spaltet und im Garten unter einem Dach trocknet, zahlt noch weniger.
Stefan Tiroke installiert vom Edelstahlofen, der frei im Raum steht und weniger Leistung hat, bis hin zum großen Kachelofen alles. „Ich habe gerade einen Kachelofen gebaut, der eine Leistung von etwa zwölf Kilowatt hat”, sagt Tiroke. „Mit drei Kilowatt wird das Wohnzimmer geheizt, mit den restlichen neun Kilowatt wird Wasser erhitzt, dass in einen Pufferspeicher fließt und anschließen die Heizungen im gesamten Haus versorgt.”
Die neueste Generation von Öfen, die Stefan Tiroke in Zukunft einbauen wird, werden elektronisch überwacht: „Nur das Holz muss man selbst nachlegen. Alles andere wird automatisch gesteuert: Dunstabzug, Luftzufuhr, Warmwasser-Menge und noch viel mehr”, berschreibt der 41-Jährige. „Und man hat trotzdem ein romantisches Feuer im Wohnzimmer, das man immer mal wieder knacken hört.” Seine Frau schwärmt: „Es gibt doch nichts schöneres als ein Feuer im Kamin und ein Bärenfell davor.”