Wattenscheid. .

Auf dem Aquella-Gelände zwischen Berliner- und Steeler Straße soll ein großzügig angelegter Bauhaus-Markt entstehen. Die Baumarkt-Kette will ihren jetzigen Standort an der Fritz-Reuter-Straße aufgeben und auf die größere Fläche umziehen.

Für die Aufstellung des entsprechenden Bebauungsplans Nr. 917 gab die Bezirksvertretung am Dienstag einstimmig grünes Licht – allerdings verbunden mit Auflagen: Verkehrs- und Umweltfragen sollen bei dieser Planung besonders berücksichtigt werden, schließlich habe die Ansiedlung erhebliche Auswirkungen auf den Grünbestand, die Verkehrssituation und für die Anwohner.

„Gegen Rodung der Grünfläche“

Bauhaus legte zwei Varianten für das sogenannte „Fachcentrum“ vor, die Stadtverwaltung schlägt Nummer zwei vor. Bei dieser Variante liegt die „Drive-In-Arena“ auf der Fläche zwischen Berliner Straße/Brunnenhof, für Anliefer- und Kundenverkehr ist die bereits bestehende Zufahrt an der Berliner Straße vorgesehen, außerdem ist eine mehrgeschossige Wohnbebauung an der Steeler Straße (zwischen Hohenstein- und Bogenstraße) geplant. Hauptverkaufsgebäude und Gartenmarkt liegen – wie auch in Variante eins – im südwestlichen Grundstücksbereich. Der dichte Baumbestand zwischen Brunnenhof und Berliner Straße müsste komplett aufgegeben werden – was in der Bezirksvertretung auf Kritik stieß: „Es handelt sich hier um waldähnlichen Bewuchs. Wir sind gegen die Rodung von Grünflächen für diese Ansiedlung“, so Olaf Krause (Grüne).

Die einst auf dem Gelände an der Berliner Straße ansässige Firma Westquell hatte 2010 Insolvenz angemeldet. Der Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Stadtentwicklung legte im Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan 917 im September 2010 fest, diese Gewerbefläche für Logistik- sowie Handwerks- und Produktionsbetriebe zu sichern; nicht zugelassen werden sollten u.a. Einzelhandelsbetriebe.

In der Folgezeit wandte sich allerdings Bauhaus mit dem Ansiedlungswunsch an die Stadt – was aber der ursprünglichen Zielrichtung des Bebauungsplans entgegen stand, weshalb nun die Änderung der Planungsziele erfolgte.

Für die Verwaltung sei das Vorhaben auch deshalb interessant, da für den Bauhaus-Altstandort an der Fritz-Reuter-Straße „eine Nachfolge-Nutzung gefunden werden könnte, die sich besser in die Umgebung des Bahnhofs integrieren ließe“. Was dort denn geplant sei, fragte Reinhold Hundrieser (CDU) in der Bezirksvertretung nach. Die Antwort der Verwaltung fiel vage aus – eine Einzelhandelsnutzung solle an dem Standort nicht mehr erfolgen; man sei am Beginn der Überlegungen, was insgesamt in dem Bereich zwischen Bahnhof und Autobahn passieren soll. Gerüchte besagen, dass auf der jetzigen Bauhaus-Fläche an der Fritz-Reuter-Straße nach dem Umzug eine Moschee möglich ist.