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Ein Schmuckstück ist die Gertrudisschule an der Vorstadtstraße eigentlich immer gewesen. Aber jetzt ist sie saniert und richtig aufgemöbelt worden. Eben ein nagelneuer Altbau. Über 100 Jahre hat das Gebäude auf dem Buckel. Der Baustil ist komplett erhalten geblieben. Allerdings ist innen und außen quasi alles nagelneu.
Die Bauarbeiten an der Grundschule mitten in Wattenscheid sind quasi fertiggestellt. Knapp 400 Schüler/innen und etwa 30 Lehrer/innen inklusive Sonderpädagogen werden dort rund um die Osterferien ihr eigentliches „Zuhause“ wieder beziehen. Während der Bauzeit haben Schüler und Lehrer ihr Domizil in der Schule an der Schulstraße gefunden.
Schulleiterin Sabine Burkhardt spricht begeistert vom neuen alten Quartier. Sie sagt, dass „auf Bitten der Schule der Umzug in das Gertrudisschul-Gebäude noch nicht stattgefunden hat. Wir wollten abwarten, bis alles fertig ist.“ Eigentlich war angedacht, zu den Herbst- oder den Weihnachtsferien zurück an die Vorstadtstraße zu gehen, doch gab es noch hier und da kleinere Baumaßnahmen, die nicht ganz erledigt waren.
Schulleiterin Burkhardt beschreibt: „Das Erdgeschoss ist in warmen erdig-roten Tönen gehalten, der Verwaltungstrakt ist blau. Das erste Obergeschoss ist in warmen Grüntönen und das Dach in sonnengelb gestrichen.“ Es gebe neue Tafeln, alle Klassenzimmer seien mit Waschbecken ausgestattet. Zwei Treppenhäuser wurden geschaffen, was sich lärmschützend auswirke. Vier große Fach- und Förderräume sind im Dach eingerichtet. Ein Multifunktionsraum, ein Materialraum mit Arbeitsplätzen für Lehrer und eine pädagogische Lernwerkstatt sowie ein PC-Raum wurden hergerichtet. Die Klassenzimmer bekommen allesamt die gleiche Ausstattung.
Das Geld ist allerdings nicht nur in die Ausstattung sondern vor allem in die Sanierung geflossen. Das Gebäude hat sich bei Beginn der Sanierungsarbeiten im Winter 2011 als bauliche Wundertüte entpuppt. Kosten insgesamt: ca. 2,5 Mio Euro. Rund 1,3 Mio Euro seien zunächst als Bausumme für energetische Maßnahmen angesetzt worden, erklärte Schulamtschef Ulrich Wicking im Herbst 2012. Schon zu Beginn der Bauarbeiten habe sich herausgestellt, dass das Gebäude Schwamm-, Asbest- und PCB-belastet sei. „Aufgrund der Kosten,“ so Wicking, „gab es die Überlegung, die Gertrudisschüler komplett in die Schulstraße einziehen zu lassen. Doch war die geballte Politik dagegen. Die Gertrudisschule mit dem Namen der Schutzpatronin sollte mitten in Wattenscheid bleiben. Und damit durchsaniert werden.“