Wattenscheid. .
Die rund 55 Angestellten der Solutions Modelogistik GmbH (ehemals Steilmann-Zentralversand) haben nun die Kündigung erhalten.
Am 3. Dezember hatte das Amtsgericht das Insolvenzverfahren eröffnet. „Am 10. Dezember wurden die Kündigungen von Insolvenzverwalterin Madsen zum 31.12. mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum 31. März 2013 ausgesprochen“, erklärt Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Theisen.
Rückblick: Ende September wurde die Firma an der Burgstraße dicht gemacht, die Mitarbeiter standen vor verschlossenen Toren. Seitdem haben Betriebsrat, Rechtsanwälte und IG Metall viele Dokumente zusammengetragen. Letzte Woche folgten die Mitarbeiter der Einladung der Gewerkschaft, im Jahrhunderthaus wurden mit Unterstützung der Arbeitsagentur Bochum die Insolvenzanträge ausgefüllt. Theisen: „Für diese unbürokratische Kooperation der Arbeitsagentur können wir uns nur bedanken.“
Für die Mitarbeiter bedeute dies, dass für die Monate Oktober und November Insolvenzgeld gezahlt wird. „Da die Solutions Modelogistik über keine Gelder mehr verfügt, können wegen unzureichender Masse keine Gehälter für die Monate Dezember bis März gezahlt werden. Obwohl jeder Mitarbeiter eigentlich erst ab April arbeitslos wird, zählt der Arbeitslosengeldzeitraum bereits ab Dezember, weil bereits hier Arbeitslosengeld gezahlt wird.“
Die ersten Gütetermine für die Klagen gegen die Steilmann Holding AG (vormals Radici AG) gab es bereits im Dezember. Die ersten Klagetermine sind auf Mitte März 2013 terminiert. Der Betriebsrat wirft der Radici AG „unsoziales Verhalten“ vor, die Firma mit größtenteils langjährigen Mitarbeitern solle billig abgewickelt werden. Im Februar hatte die Radici AG die zuvor an Logwin outgesourcte Solutions GmbH zurückgekauft und dann das Aus verkündet. Im Juli wurde die Firma schließlich für 1 € an die Essener ECMG AG verkauft.